Einsatzkräfte haben am Dienstagmittag vor dem BSB-Hafen in Friedrichshafen eine Leiche aus dem Wasser geborgen. Der Leichnam war zuvor von einem Passagierschiff aus gesichtet worden – rund 500 Meter vom Ufer entfernt. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es sich um den 23 Jahre alten Tretbootfahrer handelt, der seit Pfingstmontag vermisst wurde“, sagt ein Polizeisprecher am Mittwoch dem SÜDKURIER.

Mehrere Merkmale würden das nahelegen. Auch der Fundort deute darauf hin. Zudem liegen für den Bereich keine anderen Vermisstenmeldungen vor, so der Sprecher weiter. Erst eine DNA-Analyse könne allerdings für absolute Gewissheit sorgen. Bis das Ergebnis des Tests vorliegt, können einige Tage vergehen.
23-Jähriger war von Tretboot gesprungen
Nachdem am Pfingstmontag ein junger Mann im Bereich der Hafeneinfahrt von einem Tretboot in den Bodensee gesprungen und nicht mehr aufgetaucht war, hatte ein Sucheinsatz mit 265 Kräften aus dem gesamten Bodenseeraum begonnen. Nach Angaben der Polizei war der 23-Jährige mit vier Freunden auf dem Tretboot unterwegs gewesen. Sie sollen noch versucht haben, den jungen Mann zurück aufs Tretboot zu ziehen, was allerdings nicht gelang.
Wie zunächst unter anderem die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Bild“-Zeitung berichtet hatten, soll es sich um einen Fußballer des Landesligisten TV Oeffingen (Fellbach) handeln. Dabei beziehen sie sich auf Gespräche mit Vereinsverantwortlichen. Der Verein hat am Mittwoch auf Instagram das Foto einer Kerze gepostet, versehen mit der Aufschrift R.I.P.
Michael Bren, Abteilungsleiter Fußball beim TV Oeffingen, hat eigenen Angaben zufolge noch am selben Tag über die Familie des Spielers vom tragischen Unglück am Bodensee erfahren. „Die Situation ist für uns alle sehr schwierig“, sagt er dem SÜDKURIER. Der Schock sitze bei allen tief, insbesondere bei seinen Mitspielern. „Es ist unfassbar traurig, wenn ein junger Mensch auf so tragische Weise gehen muss“, betont er.
Auch die Nachricht, dass er jetzt gefunden worden sein soll, habe Bren über ein Familienmitglied erreicht. Nun gelte es, die Ergebnisse des DNA-Tests und der Ermittlungen zur Unfallursache abzuwarten. Auch der Geschäftsführer des Vereins, Gabriel Bieg, spricht von einer großen Betroffenheit aller Mitglieder.
Großaufgebot hatte nach Vermisstem gesucht
Am Pfingstmontag war ein Großaufgebot an Rettungskräften zur Vermisstensuche ausgerückt. Boote bildeten eine Rettungskette, Taucher waren im Einsatz, auch mit einer Unterwasserdrohne und speziell ausgebildeten Wasserspürhunden wurde über mehrere Stunden gesucht. Helikopter und Drohnen unterstützten die Suche aus der Luft.

Mit Einbruch der Nacht war der Einsatz schließlich unterbrochen worden. An den folgenden Tagen suchten Taucher hauptsächlich das Hafenbecken ab. Auch ein Sonargerät und Drohnen kamen erneut zum Einsatz – doch ohne Erfolg. Die Suche war daraufhin eingestellt worden. Die Polizei geht von einem Unfall aus.