Wo eigentlich mehr als 600 Schüler täglich durch die Gänge und über das Gelände schwärmen, herrscht am Montag Leere. In der Luft liegt beißender Geruch vom Desinfektionsmittel.
Fast an jeder Ecke im Schulhaus der Mädchen- und Jungenrealschule stehen Plastikflaschen mit der Aufschrift „Hände-Desinfektion“. Ein Blick auf den Boden: Hier weisen auffallend rot-weiße Streifen den Weg in die richtige Richtung.
Es ist kurz vor 9 Uhr. Die erste Unterrichtsstunde ist bereits vorbei. Noch immer sind keine Schüler zu sehen. Sabine Schuler-Seckinger, Leiterin der St. Elisabeth Schule, erklärt: „Wir unterrichten seit Montag nur etwa 100 Schüler täglich. Und das sind die Neunt- und Zehntklässler.“

Zusätzlich gebe es zwei Kinder, die in der Notbetreuung unterrichtet werden. Alle anderen Schüler lernen weiterhin von Zuhause aus.
Unterricht und Pausen finden versetzt statt
Damit sich möglichst wenige der Jugendlichen im Schulhaus und auf dem Hof begegnen, finden die Stunden und die Pausen versetzt statt. Außerdem seien die Klassen getrennt worden, sodass maximal 15 Schüler gemeinsam Unterricht haben.

„Die eine Hälfte der Klasse kommt montags und mittwochs, die andere dienstags und donnerstags“, erzählt Schuler-Seckinger bei einem Rundgang durch das Gebäude.

Hier und da sind mittlerweile vereinzelt Jugendliche zu sehen. Alle tragen einen Mund-Nasen-Schutz. Nicht alle dagegen halten sich an die Abstandsregel von mindestens 1,5 Metern. „Denkt ihr an den Abstand?“, ruft eine Lehrerin von einem Fenster aus dem ersten Stock auf den Pausenhof.
Schülerin Sarah Mauch zuckt auf und blickt erschrocken nach oben. Sie sitzt mit einer Freundin auf einer Bank. „Die Situation ist für mich ungewohnt und irgendwie neu. Man versucht auf alles zu achten, auf die Maske, den Abstand. Aber manchmal vergisst man es ungewollt“, sagt die Zehntklässlerin.

Mauch erzählt, dass die neue Unterrichtssituation auch etwas Gutes mit sich bringe: Durch die Klassenteilung habe der Lehrer die Chance, auf jeden Schüler einzugehen. „So können wir uns besser auf die Abschlussprüfungen in zwei Wochen vorbereiten.“
Auch für Schülerin Valentina Bausert sei der Unterricht in Kleingruppen „ideal“. Denn das eigenständige Lernen in den vergangenen Wochen sei Bausert nicht immer leicht gefallen. „Eine Zeit lang ist das in Ordnung, aber jetzt ist es einfach schön, wieder an der Schule zu sein“, sagt sie.