Sieben Unternehmen aus der Region haben einen Förderverein gegründet, um den Flughafen Friedrichshafen zu unterstützen. Das bestätigt Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr auf Anfrage. Als Gründungsmitglieder nennt er folgende Firmen: Grieshaber Logistik, ifm Stiftung, Kiesel, Liebherr-Aviation, Ravensburger, Vetter Pharma-Fertigung sowie Winterhalter Gastronom.

Übernahme der Anteile grundsätzlich möglich

Dieser Verein soll die Anteile, die derzeit die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bodensee-Oberschwaben inne hat, übernehmen. Die IHK hält 1,57 Prozent der Geschäftsanteile am Bodensee-Airport. Die Übernahme sei grundsätzlich möglich, die Übertragung aber noch nicht erfolgt, so Wehr. Zunächst müssten die anderen Gesellschafter zustimmen. Das sind zuerst die Stadt Friedrichshafen sowie der Bodenseekreis, die jeweils 39,4 Prozent der Anteile halten. Weitere Gesellschafter sind das Land Baden-Württemberg, die ZF, Technischen Werke Friedrichshafen, die Luftschiffbau Zeppelin GmbH sowie die Beteiligungsgesellschaft von Airbus sowie die MTU Friedrichshafen.

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Die Flughafen-Gesellschaft (FFG) stehe dem Anteilswechsel „grundsätzlich sehr positiv“ gegenüber, erklärt Claus-Dieter Wehr auf Anfrage. „Aus unserer Sicht ist diese Übertragung sehr begrüßenswert, da sich dadurch die Wirtschaft noch stärker als bisher am Flughafen engagiert und damit zeigt, welche Bedeutung der Flughafen für die Region hat.“ Die FFG werde den Förderverein aktiv dabei unterstützen, weitere Mitglieder zu gewinnen und das Engagement damit auf eine noch breitere Basis zu stellen.“

„Die dauerhafte Beteiligung an Flughafengesellschaften zählt nicht zu den gesetzlichen Aufgaben der IHK.“
Peter Jany, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben
Bild 1: Sieben Unternehmen gründen Förderverein für den Flughafen Friedrichshafen
Bild: Lorenz Bee

Die IHK gibt ihre Anteile nicht freiwillig ab. „Die dauerhafte Beteiligung an Flughafengesellschaften zählt nicht zu den gesetzlichen Aufgaben der IHK“, erklärt deren Hauptgeschäftsführer Peter Jany. Auch die finanzielle Unterstützung, die für den Flughafen „gerade jetzt von existenzieller Bedeutung ist“, sei nicht möglich, erklärt er diesen Schritt. Deshalb begrüße die IHK das Engagement regionaler Unternehmen, die den Förderverein gegründet haben und ihn unterstützen werden. Die FFG musste im Februar wegen Überschuldung Insolvenz anmelden und soll im sogenannten Schutzschirmverfahren saniert werden.

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Politische Zustimmung für diesen geplanten Anteilswechsel gibt es von Seiten der SPD-Fraktionen im Kreistag und im Gemeinderat. „Damit setzt die Wirtschaft ein klares Signal für die Bedeutung des Flughafens“, teilen Norbert Zeller und Wolfgang Sigg, die beiden Fraktionsvorsitzenden, am Freitag mit. Die Idee, einen Förderverein zu gründen, eröffne auch die Chance, dass sich weitere Unternehmen unkompliziert anschließen können.