Joe Orszulik macht in der Messehalle A3 seinen ferngesteuerten Zeppelin startklar. Im Schauspielhaus Neuschwanstein, erzählt er, lässt er einen viel größeren, einen zwölf Meter langen Nachbau der Hindenburg über das Publikum des Musicals „Zeppelin“ fliegen. Das Schauspielhaus macht in der Halle „Urlaub, Freizeit, Reisen“ Werbung für das Musical und Marion Schmid ist von der Resonanz begeistert. „Hier in der Zeppelinstadt entstehen viele schöne Gespräche“, sagt sie. Auch wenn sich der Besucherandrang in Grenzen halte: Die Besucher seien aufrichtig interessiert.

Interesse am Sommerflugplan des Airports ist groß
Ums Fliegen geht es auch am anderen Ende der Halle. Vor dem Stand des Bodensee-Airports drängeln sich um 10.30 Uhr bereits die Besucher. Das Interesse am Sommerflugplan sei groß, sagt Jana Hornstein von der Marketing-Abteilung. Dabei liege der Fokus besonders auf Mallorca, den griechischen Inseln und Antalya. Die Nachfrage nach Flugreisen sei ungebrochen, findet Hornstein.

Zeit für eine Beratung zum neuen Wohnmobil
Ramona Fittkau ist lieber auf vier Rädern unterwegs. Mit ihrem Mann ist sie aus Kißlegg auf die IBO gekommen und schaut sich nach einem kleineren, altersgerechten Wohnmobil um, das ihr altes ablösen soll. Das Angebot hier am Stand der Häfler Firma Kraftfahrzeuge Ruther findet sie gut und fühlt sich bestens betreut.

Nicole Ruther ist mit dem Geschäft sehr zufrieden. Schon um 10 Uhr fände sich eine Menschentraube ein, von denen viele ernsthaftes Interesse an den Wohnmobilen zeigten und Zeit für eine ausführliche Beratung mitbrächten. „Wir haben bereits viele Angebote geschrieben“, sagt die junge Frau.
Mit Gemüsehobeln sind die Besucher offenbar versorgt
Etwas mehr Umsatz wünscht sich dagegen Hedwig Rieder. Während ihr Mann Joachim verschiedene Gemüsesorten über den Hobel flitzen lässt, um all seine Möglichkeiten zu demonstrieren, vermisst seine Frau die Käufer. Die Leute würden vor allem zuschauen, sagt sie, aber offenbar hätten die meisten schon vor Jahren einen Gemüsehobel gekauft.

Salami und Käse sind noch nicht so gefragt
Nadir Guenichi verteilt derweilen Salamirädchen und Käsewürfel an seine Kunden und hofft auf steigende Nachfrage nach seinen italienischen Spezialitäten am Wochenende. Denn bisher seien deutlich weniger Besucher als vor Corona an seinem Salentino-Stand vorbeigekommen. „Aber vielleicht ist ja morgen schon die Hölle los“, sagt er und wirkt dabei sehr zuversichtlich.
Die Hölle ist um die Mittagszeit in der Biergarten- und Gastronomie-Halle A5 los. Gegessen und getrunken wird immer und so ein Bummel über die IBO macht Hunger und Durst. Dafür hat der fünfjährige Noah gerade gar keine Zeit.

Noah will Rockmusiker werden
Noah sitzt mit Kopfhörern auf den Ohren er auf einem Hocker und spielt Schlagzeug. Mit Hingabe und so, als hätte er noch nie etwas anderes getan. Das normalerweise lautstarke Instrument ist dank der Kopfhörer nur für Noah zu hören, die Besucher bekommen davon nichts mit. Seine Mutter Bettina Hägele hat sich heute extra für die IBO frei genommen, um mit ihrem Sohn Spaß zu haben. Jetzt bekommt sie ihn nicht mehr vom Schlagzeug weg. Nach der musikalischen Früherziehung wollte sie ein wenig warten, für welches Instrument Noah Interesse zeigt. „Ich glaube, die Entscheidung ist hier und heute gefallen“, sagt die Mutter. Noah möchte jetzt Gitarre und Schlagzeug lernen und Rockmusiker werden.
Auch beim Musikhaus ist noch wenig los
Egon Miller, der den Stand des Musikhaus Lange aus Ravensburg betreut, hat seine helle Freude an dem jungen Musiker. Mittlerweile würden solche Schlagzeuge auch auf der Bühne gespielt, an den Verstärker angeschlossen, fertig. Auch Miller hofft auf den großen Andrang am Wochenende. Auf Publikum, das Schlagzeug und Klaviere testen will. Bisher sei der Andrang sehr verhalten.
Trotz Energiekrise zieht das Thema Infrarotheizung nicht
Dieser Meinung schließt sich auch Peter Soler in Halle B1, Schwester-Messe „Neues Bauen“, an. Seine Firma Redwell aus Konstanz vertreibt Infrarotheizungen. Doch obwohl es sich um ein aktuelles Thema handelt, lässt der erwartete Besucheransturm nach der zweijährigen Corona-Pause noch auf sich warten. Es seien auch viel weniger Anbieter als früher in der Halle.

Ist die Zeit der Messen vorbei?
Er sei immer ein Verfechter der Plattform Messe gewesen, doch sein Urteil fällt eher pessimistisch aus: „Ich glaube, die Zeit der Messen ist vorbei.“ Er gehöre noch zu einer Generation, die ein Produkt vor dem Kauf nicht nur anschauen, sondern auch anfassen wolle. Die Jungen dagegen holten sich die Informationen aus dem Internet. Für sie stehe eine vernünftige Beratung offenbar nicht mehr im Vordergrund.
Doch Besucher lassen sich noch begeistern
Zum Glück gibt es IBO-Besucher, die sich noch immer von einer Messe begeistern lassen. „Dieses Jahr ist alles so erfrischend, beinahe eine kleine Explosion“, sagt Helga Müller. Ihren Mann habe sie bei den Elektroautos gelassen, damit sie hier in der Garten- und Ambiente-Halle genüsslich Ideen sammeln könne.

80 Palmen stelle sie zusammen mit ihrem Mann für den Osterverkauf ihrer Gemeinde in Weingarten her. Er bohre die Löcher in die Eier, die sie mit edlem Papier beklebt. Der Erlös geht an eine Missionsschule in Brasilien. Und hier, in dieser Halle, finde sie ihre Inspiration.