Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, überlegte Jaroslaw Jasinski nicht lange und verwandelte seine Wohnung in der Dornierstraße in Manzell spontan in eine Spendensammelstelle. Er schrieb auf gelbe Plakate, was benötigt wird, und stellte sie im Hof auf. Binnen weniger Tage gingen so viele Spenden bei ihm ein, dass er einen Sprinter bis unters Dach beladen konnte. Den Transporter stellte ihm sein Vermieter Afrim Muskolaj zur Verfügung, er bezahlte auch den Sprit für die Fahrt ins rund 900 Kilometer entfernte Glogów.

Glogów liegt in Polen, in der Nähe von Breslau. Im dortigen Feuerwehrhaus ist eine Sammelstelle eingerichtet, wo die Spenden sortiert werden, schildert Jaroslaw Jasinski. Der gebürtige Pole wohnt seit 1988 in Deutschland. Vor fünf Jahren kam er nach Friedrichshafen.

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Spenden gehen an Geflüchtete und in die Ukraine

„Babynahrung, Windeln und Kleidung bleiben in Polen für die Kriegsflüchtlinge. Die anderen Sachen werden von einer Transportfirma ins ukrainische Lwów (deutsch Lemberg) gebracht“, erklärt Jasinski. Wobei man jetzt vor allen Dingen Essen brauche, am besten in Dosen, Medikamente, Verbandszeug, auch abgelaufene Verbandskästen, Taschenlampen, Batterien, Kerzen und Feuerzeuge, dringend auch Hygieneartikel für Frauen.

„Es sind viele Frauen in der Ukraine geblieben, um zu kämpfen, für die sind diese Hygieneartikel wichtig“, sagt Jasinski. Er weiß, dass auch noch Wolldecken und Isomatten gebraucht werden, Kleidung sei mittlerweile aber ausreichend vorhanden. „Ein Laden für Dekoartikel in Immenstaad hat uns mehrere Kartons voll ganz neuer Sachen gespendet und morgen kann ich ein paar Kartons Spenden in Wasserburg abholen.“

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Damit ist der Transporter auch schon wieder fast voll, sodass er auch an diesem Wochenende wieder mit einer Hilfslieferung nach Polen fahren kann. „Ich sammle weiter, vielleicht finde ich noch jemanden, der mir ein andermal seinen Transporter leiht, das wäre toll, denn ich habe nur ein kleines Auto“, sagt er. Er werde weitermachen, solange es nötig und solange es möglich sei. Jasinski ist unter Telefon 01 75/9 19 40 37 erreichbar.