Rolls-Royce Power Systems (RRPS) trauert um seinen einstigen CEO und Vorstandsvorsitzenden Ulrich Dohle. Das teilte der Betrieb am Dienstagnachmittag in einem Statement mit. Dohle verstarb demnach am 21. November im Alter von 69 Jahren in Stuttgart.

Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur war im April 2009 als Technik- und Produktionsvorstand zur RRPS-Vorgängergesellschaft Tognum AG gekommen. Zuvor hatte er 25 Jahre bei der Robert Bosch GmbH gearbeitet – zuletzt als Bereichsvorstand für Diesel-Systeme. Zum 1. Juli des Jahres 2013 übernahm Dohle den Vorstandsvorsitz von Joachim Coers, den er zum Jahresbeginn 2016 an Andreas Schell übergab.

Grundlagen für Klimaziele gelegt

Ulrich Dohle beschäftigte sich nach RRPS-Angaben leidenschaftlich mit der Verbrennungsmotorentechnologie und trieb die Modernisierung und Weiterentwicklung des MTU-Produktprogramms massiv voran. Dabei spielten für ihn Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit und Ressourcenschonung eine wesentliche Rolle. Unter seiner Führung entwickelte das Unternehmen den mobilen MTU-Gasmotor und untersuchte Hybridlösungen sowie den Einsatz alternativer Kraftstoffe. Das von Ulrich Dohle mitinitiierte Green- und Hightech-Programm bildet die Grundlage für die Klimaziele, die Rolls-Royce Power Systems formuliert hat.

Internationalisierung im Fokus

Mit Nachdruck verfolgte Dohle nach Betriebsangaben die Internationalisierung des Unternehmens. Das nach Friedrichshafen zweitgrößte MTU-Produktionswerk in Aiken (South Carolina, USA), in dem heute unter anderem die MTU-Baureihen 2000 und 4000 gefertigt werden, geht auf seine Initiative zurück, ebenso das Joint Venture mit dem chinesischen Partner Guangxi Yuchai Machinery Group zur Produktion der Baureihe-4000-Motoren in Yulin (China).

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In die Amtszeit von Ulrich Dohle fällt auch die Integration des Unternehmens in den britischen Technologiekonzern Rolls-Royce. Ein Joint Venture von Rolls-Royce und der Daimler AG hatte die frühere Tognum AG im Zuge einer freundlichen Übernahme gekauft und von der Börse genommen. Zum Jahresbeginn 2014 war das Unternehmen in Rolls-Royce Power Systems umbenannt worden, bevor Rolls-Royce im August 2014 die von Daimler gehaltenen Anteile übernahm.

In der RRPS-Mittelung steht abschließend: „Dohle prägte mit unternehmerischer Weitsicht und diplomatischem Geschick die Integration des Unternehmens als Geschäftsbereich innerhalb des Rolls-Royce-Konzerns.“