Mutiges Design: Die Sunbeam 32.1 hat beste Chancen, zur Yacht des Jahres gewählt zu werden. Schon bevor die Segelyacht überhaupt vom Stapel lief, waren bereits die ersten 17 Exemplare verkauft. Der Designer der Zehn-Meter-Yacht orientierte sich dabei am Lebensgefühl der Segler. Die Yacht soll über die Funktion hinaus optimalen Spaß garantieren. Um maximalen Platz an der Sonne zu schaffen, wurde das Deck breiter als der Rumpf konzipiert. Für 170.000 Euro netto ist die Yacht, wie Werftchef Andreas Schöchl bei einem Presserundgang vor Beginn der 60. Interboot in Friedrichshafen sagt, bereits gut ausgestattet. Wer es etwas exklusiver will, muss mit 220.000 Euro etwas tiefer in die Tasche greifen. Zum Mitnehmen gibt es das Designer-Stück allerdings nicht. Aufgrund der hohen Nachfrage ist mit einer Lieferzeit von eineinhalb Jahren zu rechnen.
Zum Aufpoppen: Damit Boote am Liegeplatz nicht am Steg oder an der Nachbaryacht scheuern, werden Polster – im Fachjargon Fender genannt – ausgebracht. Je nach Größe der Yacht können diese von beachtlichem Ausmaß und hoher Anzahl sein. Hängen sie nicht draußen, müssen sie an Bord verstaut werden und brauchen eine Menge Platz. Ramis Demir tüftelte nächtelang an einer Lösung: dem platzsparenden, teleskopierbaren Fender. Schiebt man diesen zusammen, schrumpft er auf ein Drittel des Volumens herkömmlicher Modelle. Der zum Patent angemeldete Pop-Fender ist noch auf der Suche nach einem Hersteller und wird voraussichtlich bei einem Durchmesser von 16 Zentimetern etwa 80 Euro kosten.
Zeitreise: Mit Bildern zur Entwicklung der Interboot und zum Weltgeschehen der vergangenen 60 Jahre sowie passenden Requisiten verspricht die Sonderschau „60 Jahre Interboot“ spannend zu werden. Das kleine Motorboot „Brigitte“ gibt einen Einblick in die Wassersportwelt der 60er-Jahre. 1953 in der Michelsen Werft in Friedrichshafen gebaut, kostete es damals – inklusive Außenbordmotor und Persenning – 3350 D-Mark. Bei voller Fahrt machte die dreimal lackierte Mahagoni-Schönheit 35 Stundenkilometer. „Bei ruhiger See wird dieses Boot schön im Wasser gleiten, aber bei bewegter See wird es auch etwas stoßen“, schrieb damals der Bootsbaumeister Heinrich Michelsen. Nach dem Tod des Eigners fand „Brigitte“ zur Werft zurück.
Partyplattform: 13 Personen inklusive Fahrer fasst das Partyfloß mit dem umweltfreundlichen 15 PS starken Elektromotor. Grill, Biertischgarnitur, Solar-Musikanlage, ein ausfahrbares Sprungbrett und – wichtig bei einer mehrstündigen und feuchtfröhlichen Fahrt – eine Bordtoilette bieten alles, was zum Beispiel zu einem gelungenen Vatertagsausflug gehört. Die L-Version mit einer Länge von 8,80 Metern ist für rund 58.000 Euro zu haben, in Größe M für zehn und in S für sechs bis acht Personen wird es, auch je nach Ausstattung, etwas billiger. Damit sich die Investition lohnt, ließe ich damit bestimmt auch ein ausgelassener Muttertag gestalten.
Fahrrad, Boot oder Flugzeug? Foilen ist im Wassersport bereits zum Standard geworden. Nicht nur Jollen heben sich auf Tragflügeln – den Foils – aus dem Wasser, auch Yachten und riesige Katamarane, wie die des America‘s Cup, scheinen über der Wasseroberfläche dahinzufliegen. Auch Windsurfer und Kiter haben inzwischen das reibungsarme Dahingleiten übers Wasser entdeckt. Jetzt gibt es dieses Gefühl selbst beim Fahrradfahren. 30 Kilogramm wiegt der „Hydrofoiler“ aus Neuseeland, der zusammengepackt in jeden Kofferraum passt, Kostenpunkt: 7990 Euro. Eine große Tragfläche hinten und eine kleine vorne, quasi als Vorderrad, sorgen für den nötigen Auftrieb. Der Propeller wird mit einer Mischung aus Pedal und Elektromotor angetrieben. Ob es sich bei dem „Manta 5“ um ein Boot, ein Fahrrad oder ein Flugzeug handelt, liegt im Auge des Betrachters.
Weit nach vorne über den Lenker beugen, kräftig drei bis viermal in die Pedale treten, dann hebt sich der „Manta 5“ aus dem Wasser und geht in Gleitfahrt über. Glaubt man seinem Erfinder, Rory McClennan, lässt sich der Hydrofoiler ohne besondere Fertigkeiten der Piloten fliegen. Eine besondere Herausforderung stelle aber der Start aus tiefem Wasser dar. Selbst McClennan musste das nach eigenen Angaben lange üben.
Auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität: Solarzellen mit einer Deckschicht aus gehärtetem Glas sind beim Segelboot SP 9.5 von Speedwave so in das Laufdeck eingelassen, dass neben der Stromgewinnung eine ausreichende Standfestigkeit gewährleistet ist. An einem Sonnentag bietet der innovative Belag einen Ertrag von 1,9 Kilowattstunden – ausreichend, um den Elektromotor eineinhalb Stunden lang zu nutzen; genug für einen entspannten Segeltag.