Dienstagmorgen und nichts geht mehr auf der B31-neu in Richtung Lindau. Vor dem Waggershauser Tunnel reiht sich ein Auto nach dem anderen in die lange Schlange der Abfahrt FN-West, über die der Verkehr umgeleitet werden soll. Einen anderen Weg gibt es nicht, eine Schranke vor dem Tunnel verhindert die Weiterfahrt. Was ist da los?

Hat es einen Unfall gegeben?
Die B31 verbindet das deutsche Bodenseeufer von West nach Ost. Baustellen, Unfälle und viel Verkehr sind hier nichts Neues. Selbst eine kurzfristige Straßensperrung kann für lange Rückstaus sorgen. Was ist dieses Mal der Grund? „Uns ist nichts Weiteres bekannt“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg. „Wahrscheinlich ist es der Anfahrtsverkehr der Messe.“
Tatsächlich findet momentan die Fakuma, eine internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, statt. Obwohl die Fakuma keinen Publikumsverkehr hat, sorgt sie regelmäßig für massive Staus auf den Straßen rund um Friedrichshafen. Doch was der Messeverkehr mit der Tunnelsperrung zu tun?

Sperrung aus Sicherheitsgründen
Ist der Riedlepark- oder Waggershauser Tunnel gesperrt, kommt es auf der B31 zu Stau. Was auf den ersten Gedanken hin logisch erscheint, stimmt allerdings nur zur Hälfte. Der Tunnel sperrt sich automatisch, wenn sich Verkehr bereits vor dem Tunneleingang staut, heißt es seitens der zuständigen Straßenmeisterei. Dass es dadurch zu erhöhtem Verkehrsaufkommen auf den Ausweichstrecken kommt, sei nicht zu vermeiden. „Lieber staut es sich außerhalb auf den Straßen, als im Tunnel selbst“, sagt ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei.
Aus Sicherheitsgründen sollte ein Stau innerhalb eines Tunnels, wenn möglich, vermieden werden. Während die Schranke vor der Einfahrt automatisch ausgelöst wird, erfolgt die Aufhebung der Sperre durch eine Leitstelle in Stuttgart. Mithilfe von Videokameras wird der Tunnel von der Mobilitätszentrale Baden-Württemberg überwacht und gesteuert.
Empfehlungen der Messe
Ähnliche Szenarien wie am Dienstagmorgen können sich in Zukunft also noch häufiger ereignen. Die Fakuma läuft noch bis einschließlich Samstag, den 21. Oktober. In einer Pressemitteilung empfiehlt die Messeleitung Friedrichshafen deshalb, zwischen den Hauptverkehrszeiten von 7.30 bis 10 Uhr und 17 bis 19 Uhr mehr Zeit einzuplanen und Nebenstrecken zu nutzen. Außerdem bittet sie Pendler und Messerbesucher, sich im Voraus über die aktuelle Verkehrslage zu informieren.