Der Bunte Abend der Wolkenschieber ist nicht nur in Heiligenberg bestens bekannt. An drei Tagen kamen auch sehr viele Gäste von auswärts. Die Besucher hatten viereinhalb Stunden Spaß. Neben den Akteuren auf der Bühne im Sennhof hatten die Wintersulgener Musikanten mit ihrer fetzigen Blasmusik großen Anteil am Erfolg.
60 Jahre veranstaltet der Narrenverein nun schon die Bunten Abende. Der Lohn dafür war jede Menge Applaus. Den ernteten auch die „Golden Girls“ von der Tanzgruppe Gebauer, die den Abend eröffneten. Unter dem Motto „Heiligenberg hat‘s ja“ ging es bei der „100.000 Euro-Show“ um die Finanzen im Luftkurort. Wenn auch das Geld für das Postareal noch nicht in der Gemeindekasse angekommen ist, ist man bereit, 100.000 Euro für den neuen Dorfladen auszugeben. Dazu hatten die Moderatoren Sebastian Löhle und Anna-Rebecca Stürzenhofecker für die drei Rateteams Betti und Kenni (Lorena Kast und Christoph Knisel), Heribert und Waltraud (Gerhard Sing und Dorothea Ludwig) sowie Chantal und Cindy (Irene Keicher und Alwine Gehner) aus Überlingen knifflige Fragen vorbereitet. Aber wie sollte das Team vom See wissen, was die Vereine dem scheidenden Bürgermeister Frank Amann zum Abschied geschenkt hatten? Es gab viel zu lachen.

„Die Zwei vom Ort“ nehmen das Geschehen unter die Lupe
Dass man mit einem Teelöffel Zucker jede Medizin nimmt, das zeigte die legendäre Nanny Mary Poppins (Julia von Stryck) mit Figuren aus dem gleichnamigen Musical. Die opulenten Kostüme waren traumhaft und die Choreografie fantasievoll. Deftig berichteten „die Zwei vom Ort“ (Markus Kast und Vera Nashold) von Dingen, die ihnen aufgefallen waren. So die vielen Bauvorhaben, von denen bislang in Heiligenberg noch nichts zu sehen ist.
Wenigstens könne man endlich wieder einen Blick in den Rittersaal im Schloss werfen. Das ist zwar schon einige Zeit für den Publikumsverkehr geschlossen, aber es gibt ja den Imagefilm der Gemeinde. Toll bewirtet sei jetzt das Freibad, „ein richtiger Anlaufpunkt für den Ort“. Das sei echt gut, denn der Rest von Heiligenberg gleiche mehr einer Geisterstadt. Bemängelt wurde der neue Radweg von Betenbrunn nach Steinsbrunn. „Was um aller Welt soll man in Steinsbrunn“, rätselte das Duo, ehe es mit tobendem Applaus in die Pause verabschiedet wurde.
Homeoffice im WLAN im Freibad
Eine neue Gruppe stand als „d‘Holy Bärg“ auf der Bühne. Kioskbetreiber Stefan Creca, Lästermaul Agathe (Felix Herrenknecht), Markus Leppert, Marcel Lehmann und Dave Leins bemängelten ebenfalls die vielen Bauvorhaben im Ort, sahen aber einen Vorteil: das ausgezeichnete WLAN im Freibad. Da konnte sogar der Mann vom Rathaus Homeoffice machen und sich mit der Bewerbung für die Stelle des Wassermeisters beschäftigen. Fazit: Wenn jemand im Bauhof nicht zu gebrauchen ist, dann wird er Wassermeister.
Ohne Worte, aber mit kräftigen Armen und straffen Schenkeln sorgten die Turnakrobaten auf der Bühne für Stimmung. Der zehnköpfigen Truppe aus vier Frauen und sechs Männern war der Applaus sicher.
Die drei Mädels am Strand (Andrea Schumacher, Julia von Stryck und Iris Crzeca) kämpften mit technischen Problemen beim Aufstellen von Liegestühlen, glänzten aber mit Erkenntnissen aus dem täglichen Leben. „Männer und Frauen sprechen eine andere Sprache, also versteht man sich“, war sich das Trio einig.

Erste Einblicke in der Dorfladen
Beim Feuerwehrballett „Tatütata“ bewegten sich zehn Männer in Einsatzkleidung und mit einem echten Feuerwehrschlauch zwar nicht grazil, aber ansprechend zur Musik. Ganz ohne solche kamen Markus Kast und Siegfried Blum aus, bei denen es um die Eröffnung des Dorfladens ging. Blum stellte sich als Superverkäufer vor, der dem Papst sogar ein Doppelbett verkauft habe und der Gemeinde einen Zebrastreifen. Kast stellte verschiedene Arten von Kunden vor, die Ladenglocke und den Mann vom WKD, der mit einem größeren Geldschein besänftigt wurde. Fest steht: Im neuen Laden wird es praktisch alles geben, was man zum Leben braucht.

Volle Punktzahl bei „Let‘s Dance“
Höhepunkt des Abends war die Ausgabe von „Let‘s Dance“. Fünf Tanzpaare stellten sich der Jury, Stephanie Müller und Henrik Gehner, Andrea Schumacher und Gerhard Sing, Nathalie Rothoff und Michael Schlude, Maria Morgen und Sigfried Blum, Markus Kiefer und Rainer Schweizer.

In der Jury saßen Motsy Mabuse (Dave Leins), Jorge Gonzales (Markus Kast) und Joachim Llambi (Wolfgang Gehner). Die Tänze waren super, Llambi kritisch wie immer, Motsy begeistert wie immer und Jorges auch mit dem Outfit ein echter Exot. Die beiden Moderatoren Markus Leppert und Marcel Lehmann sagten die Tanzpaare souverän an und mussten zum Schluss zugeben, dass alle die gleiche Punktezahl hatten. Für den Bunten Abend gab es jedenfalls die volle Punktzahl.