Viele begrüßen das neue Jahr mit einem Feuerwerk. Allerdings birgt diese Tradition immer wieder auch Gefahren. Deshalb haben wir mit dem Pyrotechniker Stefan Burgenmeister von B.Light Veranstaltungen aus Altheim gesprochen, auf was man beim Kauf, aber vor allem auch bei der Benutzung von Feuerwerksartikeln unbedingt achten sollte. Außerdem verrät er, was die Zuschauer beim Musikfeuerwerk in Heiligenberg erwartet, für das er seit 2001 verantwortlich ist.

Welche Trends gibt es?

Die Entwicklung hin zu Feuerwerksbatterien geht weiter. Allerdings herrscht bei Raketen, die einzeln gezündet werden, immer noch eine Nachfrage. Stefan Burgenmeister findet die Entwicklung gut, denn ein Batterie-Feuerwerk muss nur einmal gezündet werden. Wenn man alles ordnungsgemäß verwendet, wird damit die Verletzungsgefahr minimiert. Im gleichen Zug bekommt der Benutzer ganze Feuerwerke, die mehr als zwei Minuten dauern können.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Es gibt mehrere Feuerwerks-Produzenten, aber eines müssen in Deutschland alle gemein haben: die vierstellige sogenannte CE-Kennzeichnung mit einer entsprechenden Registriernummer. „Nur diese dürfen verkauft werden“, erklärt der Pyrotechniker. „Zudem sollte eine Gebrauchsanweisung auf Deutsch dabei sein.“ Sollte ein Feuerwerkskörper keine CE-Kennzeichnung haben, heißt es ganz klar, Finger weg, denn: „Solche Feuerwerkskörper sind in Deutschland nach dem Sprengstoffgesetz verboten und vor allem auch strafbar“, betont Stefan Burgenmeister.

Diese CE-Kennzeichnung ist bei Feuerwerken gesetzlich vorgeschrieben. Wenn diese fehlt, ist die Pyrotechnik in Deutschland sogar verboten.
Diese CE-Kennzeichnung ist bei Feuerwerken gesetzlich vorgeschrieben. Wenn diese fehlt, ist die Pyrotechnik in Deutschland sogar verboten. | Bild: Jäckle, Reiner

Was ist bei der Vorbereitung wichtig?

Es höre sich logisch an, könne man aber nicht oft genug erwähnen: „Man sollte Feuerwerksbatterien ausschließlich im Freien und nicht in der unmittelbaren Nähe von Häusern, Bäumen oder Personen verwenden“, betont der Altheimer. „Und vor allem sollte man sie nüchtern und nur dann zünden, wenn sie waagrecht und sicher auf dem ebenen und festen Boden stehen, der nicht leicht entzündlich ist.“ Ganz perfekt sei es, wenn die Feuerwerksbatterie zudem befestigt ist. Das bedeutet, dass sie mit Sandsäcken oder Steinen am Rand gesichert sind und so bei einem Querschläger nicht umfallen können. Alternativ kann man sie auch leicht eingraben.

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Und was gilt für das Entzünden?

Wenn alles aufgestellt ist, geht es um die Zündschnur. Sie sollte zunächst freigelegt und am äußersten Ende angezündet werden. „Wichtig ist, dass man sie seitlich anzündet und sich kein Körperteil über der Feuerwerksbatterie befindet, um Verbrennungen zu vermeiden“, so Stefan Burgenmeister. „Sobald die Zündschnur brennt, sollte man sich sofort zurückziehen und den Sicherheitsabstand einhalten.“ Ein absolutes „No-Go“ sei das Zünden von Einzelraketen aus der Hand.

Der beleuchtete Turm im Vorhof des Schlosses in Heiligenberg bietet eine perfekte Kulisse für das Musikfeuerwerk in der Neujahrsnacht.
Der beleuchtete Turm im Vorhof des Schlosses in Heiligenberg bietet eine perfekte Kulisse für das Musikfeuerwerk in der Neujahrsnacht. | Bild: Florian Keim

Was ist, wenn etwas nicht zündet?

Immer wieder gibt es Produkte, die nicht explodieren. Hier gilt: „Auf keinen Fall sofort nachschauen“, betont der Pyrotechniker. „Es kann durchaus sein, dass in der Zündschnur etwas Schwarzpulver fehlt und die Zündung dadurch verzögert wird.“ Die Hersteller raten bei Feuerwerksbatterien, die nicht losgehen, sie eine Viertelstunde stehenzulassen, bevor man eventuell einen zweiten Zündversuch unternimmt. Und das aber auch nur dann, wenn die Zündschnur noch lang genug ist.

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Wie wird das Musikfeuerwerk in Heiligenberg?

Seit 2011 koordiniert und programmiert Stefan Burgenmeister das Musikfeuerwerk in Heiligenberg, eines der ganz wenigen großen Feuerwerke an Silvester in der Region. „Die größte Herausforderung ist jedes Jahr der Nebel und der Wind“, verrät er gegenüber dem SÜDKURIER. „Das Dumme daran ist, dass ich dies halt nicht beeinflussen kann.“ Ansonsten möchte er noch nicht so viel verraten, bis auf das: „Es wird dieses Jahr rockig werden.“ Die Besucher dürfen ein etwa viertelstündiges Spektakel erwarten, bei dem es mehr als 1500 einzelne Schüsse geben wird.