Heiligenberg – Nach 17 Jahren an der Grundschule, davon fünf Jahre als Leiterin, hat Helen Steiner Ende Januar ihr Leitungsbüro geräumt. Zum Abschied gab es in der Turnhalle ein buntes, musikalisches Fest, bei dem die Kinder in Chor und Zirkus unbefangen und fröhlich andeuteten, was das Besondere ihrer Schule ausmacht.

Bürgermeister Denis Lehmann als Vertreter des Schulträgers würdigte die herausragenden Verdienste der Pädagogin. Die „großen Fußstapfen“ ihrer Vorgängerin Dorothea Heidenreich nicht scheuend, habe Steiner mit großer Tat- und Willenskraft, visionärem Blick und Organisationstalent die Weichen in die Zukunft gestellt und „alle Erwartungen übertroffen“. Sie habe die gewachsene Anspruchshaltung der Eltern und die Corona-Zeit beeindruckend moderiert. „Wir lassen Sie mit einem weinenden Auge ziehen und werden Sie vermissen“, sagte Lehmann.

Die Schüler baten Steiner zum Interview. Eine der Fragen: „Warum gehst Du?“ Damit war ein Aspekt berührt, der, für die Kinder unbemerkt, manch anderem in der Halle aber gegenwärtig, den Wechsel in der Leitungsetage in etwas fahlerem Licht erscheinen lässt. Da Grundschüler zum Schuljahr 2026/27 mit Beginn ab Klasse 1 per Gesetz einen Anspruch auf ganztägige Förderung haben, hatte Steiner für ihre Schule ein aufwendiges Konzept entwickelt, das wie überall notwendigerweise auch die Inanspruchnahme der Grundschulpädagogen in einen der neuen Aufgabe angemessenen Rahmen bringt. Trotz vieler Überzeugungsarbeit fand sie dafür aber wohl nur wenig Rückhalt. Luise Heidenreich als Vorsitzende des Elternbeirats formulierte es im Gespräch so: „Der Aufbruch von Gewohntem ist, wie wir wissen, immer eine Herausforderung.“ Helen Steiner wollte sich zu diesem Hintergrund nicht detailliert zitieren lassen. Ihr neues Wirkungsfeld ist die Grundschule in Bermatingen, wo die Beschlüsse zur Ausgestaltung der Ganztagsschule bereits gefasst seien. Die Leitung in Heiligenberg übernehmen kommissarisch Susanne Armbruster und Dhana Müller.