Die Planungen für das Projekt Dorfladen schreiten voran. Neben einem ELR-Zuschuss von über 60.000 Euro sind auch bereits über 32.000 Euro an Eigenkapital zusammengekommen. Die Initiatoren hoffen, dass das am kommenden Sonntag, 7.  Mai noch mehr wird. Dann ist im und um den Sennhof „Dorfladentag“.

Carolin Ast und Thomas Hinke, Vorsitzender der Zukunftswerkstatt Heiligenberg, waren zu einer nicht öffentlichen Gemeinderatssitzung eingeladen, um über das Projekt zu informieren und den Fortgang der Entwicklung zu diskutieren. „Wir haben uns sehr über die äußerst positive Haltung des Gemeinderats sowie des Bürgermeisters gefreut“, machte Ast nach der Sitzung gegenüber dem SÜDKURIER deutlich. Kein Wunder, denn die anfängliche Skepsis der Volksvertreter ist einer Unterstützungshaltung gewichen.

Vorbehaltlich einer Abstimmung in öffentlicher Sitzung hat der Gemeinderat demnach signalisiert, das Projekt Dorfladen finanziell mit einem Betrag zu unterstützen. Die Gesamthöhe der Beteiligung der Bürger soll ausschlaggebend für die Beteiligung der Gemeinde sein. Der Gemeinderat kann sich auch eine stille Beteiligung vorstellen, soweit dies aufsichtsrechtlich möglich sein sollte. Als Mindestbetrag sind 45 000 Euro in der Diskussion. Außerdem kann sich die Gemeindeverwaltung ergänzend vorstellen, einen Mietzuschuss für die Räume in der Sparkasse von einem bis zu maximal drei Jahren zu gewähren. Er soll aber höchstens 50 Prozent der Kaltmiete betragen. Einzelheiten werden noch beraten und dann vom Gemeinderat beschlossen. Die Übernahme einer Bürgschaft wird skeptisch gesehen.

Überhaupt nicht skeptisch kann man das Ergebnis einer breit angelegten Umfrage der Zukunftswerkstatt betrachten, die in Zusammenarbeit mit dem Dorfladennetzwerk Deutschland gemacht wurde. Demnach würden 94,5 Prozent der Heiligenberger, die einen Fragebogen abgegeben haben, in einem Dorfladen einkaufen. Das ist mehr als man deutschlandweit berechnet hat (90,5 Prozent). Die Rücklaufquote lag bei 36,3 Prozent und damit knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 39,6 Prozent. Auf der Wunschliste ganz oben stehen regionale Produkte (83,9 Prozent), ein stimmiger Preis (62,6 Prozent), Bio-Ware (58,6 Prozent) sowie ein Angebot an frischer Wurst (47 Prozent) und frischem Fleisch (40,7 Prozent).

38,6 Prozent der Heiligenberger haben sich noch nicht für eine finanzielle Beteiligung entschieden, 38,3 Prozent haben mit „Ja“ gestimmt. Seit Kurzem besteht die Möglichkeit, Anteile zu zeichnen. Der Mindestbetrag liegt bei 300 Euro, der kann in 100-Euro-Schritten gesteigert werden. Bei der Gründungsversammlung der Unternehmensgesellschaft haben 81 Personen Interesse bekundet, Anteile zeichnen zu wollen. Mehr als 32 000 Euro sind fest zugesagt. 90 000 Euro Eigenkapital sind angestrebt, wie Carolin Ast erklärt. Bezahlt werden muss erst, wenn die Gesellschaft eingetragen ist und alle Formalitäten erledigt sind. „Das Geld geht an die Gesellschaft und nicht an Privatpersonen“, sagt Thomas Hinke. In den Gesellschafterrat, also die Interessensvertretung der stillen Teilhaber, wurden Dorothea Waltl, Christiane Kragh, Katharina Lauchert, Jan Barthelmes und Holger Buchholz gewählt.

Das Dorfladenfest am 7. Mai wird mit einem Frühlingsfest verbunden. Von 11 bis 16 Uhr gibt es im und um den Sennhof Informationen. Es stellen sich die regionalen Zulieferer vor. Für Bewirtung sorgen die Narrenvereine aus Heiligenberg, Hattenweiler und Echbeck. Man kann Anteile zeichnen und sich informieren, Anregungen geben und Wünsche äußern.