Ein Bürgerbüro, das alle Aufgabenbereiche mit hohem Publikumsverkehr im Erdgeschoss des Rathauses bündelt und Arbeitsabläufe optimiert, außerdem eine modernere Tourist-Info mit mehr Aufenthaltsqualität sind die wichtigsten Ziele von umfangreichen Umbaumaßnahmen, die fürs Rathaus geplant sind: Den Grundsatzbeschluss dazu hat der Gemeinderat jetzt gefasst.

Eine Organisationsuntersuchung ging voraus, ab Mai befasste sich auf deren Grundlage zudem eine Arbeitsgruppe Bürgerbüro im Rathaus mit der Frage, die Bürgermeister Johannes Henne so zusammenfasste: "Was brauchen wir, um Arbeitsabläufe und Service für die Bürger besser zu machen?" Die dabei entstandenen konzeptuellen Ideen stellte Hauptamtsleiter Michael Haase dem Gemeinderat vor und stellte sie den derzeitigen Bedingungen im Rathaus gegenüber.

Stark frequentierte Bereiche sollen ins Erdgeschoss

Im Erdgeschoss befinden sich derzeit die Tourist-Info sowie das Meldeamt. Weitere Ämter und Bereiche, die stark frequentiert werden – Standesamt, Gewerbeamt, Amt für öffentliche Ordnung, Grundbucheinsichtstelle, Friedhofswesen, Wahlen – befinden sich im ersten Obergeschoss. Im Rahmen des Umbaus sollen möglichst alle genannten kundenintensiven Bereiche ins Erdgeschoss verlagert werden. Der nötige Platz dafür soll durch Aufgabe der Gaststätte "Zum Ratsherrn" gewonnen werden. "Die 150 Quadratmeter sollten ausreichen, um den höheren Raumbedarf abzudecken", sagte Haase.

Angedacht ist, dass die derzeit inklusive der Büroarbeitsplätze etwa 90 Quadratmeter große Tourist-Info in den noch als Gaststätte genutzten Bereich umziehen könnte. "Wir brauchen mehr Aufenthaltsqualität und mehr Platz für die Gäste", erklärte die Leiterin der Tourist-Info, Ute Stegmann. Vor allem der Counter-Bereich solle vergrößert werden und auch einen abgesenkten Bereich für Kinder und Rollstuhlfahrer bekommen. Für die Gäste wünscht Stegmann sich Sitzmöglichkeiten, für die Kinder eine attraktive Spielecke.

Bessere Sichtbarkeit von der Straße

Am Beispiel der 2016 umgebauten Tourist-Info in Ravensburg und der 2017 neu gebauten in Uhldingen-Mühlhofen zeigt sie, wie auch Bildschirme – etwa für Veranstaltungshinweise, zur Präsentation touristischer Angebote, zur Zimmervermittlung oder für Informationen zum ÖPNV – genutzt werden könnten. Auch bessere Möglichkeiten, Prospekte und Verleih-Gegenstände unterzubringen und regionale Produkte zum Verkauf an die Gäste zu präsentieren sowie eine bessere Sichtbarkeit von der Straße her stehen auf der Wunschliste der Tourist-Info.

Fürs Bürgerbüro ist eine Infotheke vorgesehen, an der manche Dienstleistungen sofort erledigt werden könnten. Die räumliche Konzentration von häufig nachgefragten Leistungen des Rathauses soll Wartezeiten kürzer, Sitzmöglichkeiten diese für die Kunden angenehmer machen. Eine Mischung aus Front- und Backoffice soll einen freundlichen Empfang sowie aus Gründen des Datenschutzes notwendige Rückzugsmöglichkeiten zur Bearbeitung komplexerer Aufgaben bieten.

Durch die Verlegung von Ämtern und Büros ins Erdgeschoss wird Platz im Obergeschoss gewonnen. Dieser könne unter anderem genutzt werden, um die im Rahmen des Organisationsgutachtens festgestellten Defizite bei Sozial- und Besprechungsräumen zu beseitigen, erklärte Haase.