Mit Stolz auf das in 50 Jahren Erreichte feiert der Yachtclub Immenstaad (YCI) mit Mitgliedern und geladenen Gästen am kommenden Samstag Jubiläum. Der Club verstehe sich in erster Linie als Sportverein und das sei von Anfang an so gewesen, sagt der Vorsitzende Wolfgang Hiß – und fügt hinzu: "Wir sind auch stolz darauf, kein elitärer Club zu sein. Wir wollen, dass sich jeder den Wassersport leisten kann – deshalb machen wir auch sehr viel in Eigenleistung."

Der heutige Vorstand des Yachtclubs Immenstaad (von links): Dagobert Widemann, Oliver Hund, Wolfgang Hiß, Xaver Rimmele, Dieter ...
Der heutige Vorstand des Yachtclubs Immenstaad (von links): Dagobert Widemann, Oliver Hund, Wolfgang Hiß, Xaver Rimmele, Dieter Kirchhoff, Christiane Priesett, Martin Ortlieb, Otto Single und Wolfgang Kruppa. Hund Lenny sei der eigentliche Boss, heißt es in der Chronik. | Bild: Yachtclub Immenstaad

Chronik auf mehr als 100 Seiten und mit hunderten Fotos

Wie sich der YCI und seine Anlagen unter tatkräftiger Mitarbeit seiner Mitglieder entwickelt haben, welche sportlichen Erfolge erzielt wurden und nicht zuletzt, wie gesellig und lebendig das Clubleben war und ist, fasst eine Chronik zusammen, die ein Team von sieben Clubmitgliedern unter Federführung von Rainer Hundhausen zusammengestellt hat – auf mehr als 100 Seiten und mit hunderten Fotos. Langsam Fuß gefasst habe der Segelsport in Immenstaad in den 1950er Jahren, ist in der Chronik zu lesen. 1961 hätten an einem provisorischen Steg fünf Segelboote zusammen mit den Booten der Berufsfischer und mit Kiesschiffen gelegen. "Das Häfele gehörte damals der Bundesbahn", erklärt Wolfgang Hiß. "Der Friedrichshafener Eisenbahner-Sportverein wollte es kaufen." Diese Vorstellung behagte der bis dahin losen Gemeinschaft der Immenstaader Segler nicht. Um ihre Verhandlungsposition zu stärken, gründeten sie 1968 den Yachtclub. Im gleichen Jahr kaufte die Gemeinde Immenstaad der Bundesbahn das Gelände ab und vermietete einen Teil davon an den Club. "Wir müssen heute noch sehr dankbar sein, dass die Gemeinde damals richtig geschaltet hat", sagt Hiß.

Im Opti-Trainingslager üben Jugendliche aus ganz Baden-Württemberg und Bayern in Immenstaad das Segeln.
Im Opti-Trainingslager üben Jugendliche aus ganz Baden-Württemberg und Bayern in Immenstaad das Segeln. | Bild: Yachtclub Immenstaad
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Heute sind es mehr als 340 Mitglieder

Der Verein gedieh in jeder Hinsicht. 1978, zehn Jahre nach der Gründung, hatte er bereits 125 Mitglieder, heute sind es mehr als 340. Die Jugendarbeit nahm 1974 Fahrt auf, als Rolf Rimmele dabei die Regie übernahm. Die Opti-Segler feierten schon bald große Erfolge auf Landes- und Bundesebene und nahmen sogar an Weltmeisterschaften teil. "Wenn wir auf Regatta sind, hatten wir mehr Boote dabei, als eine Fußballmannschaft Spieler hat", erinnert sich Rolf Rimmele. Er hat noch viele Jahre seine Nachfolger bei der Jugendarbeit unterstützt. Die Ausbildung der Jugend ist weiterhin ein Schwerpunkt des Clubs. Seit 2016 leitet Anica Rimmele, Enkelin von Rolf Rimmele, das Jugendtraining.

1982 baute der Yachtclub einen neuen Hafen, der nicht nur größer war als der alte, sondern auch erheblich mehr Schutz bot. Auf diesem ...
1982 baute der Yachtclub einen neuen Hafen, der nicht nur größer war als der alte, sondern auch erheblich mehr Schutz bot. Auf diesem Bild ist noch die alte Hafenmauer vorhanden. | Bild: Yachtclub Immenstaad

Auch die Infrastruktur des Clubs wurde kontinuierlich ausgebaut. Ein Meilenstein war 1983 der Bau des neuen und deutlich größeren Hafens. Ds stellte für den Club, wie in der Chronik nachzulesen ist, "eine gewaltige Herausforderung dar, die dank des großen Einsatzes der Vorstände Clemens Meichle und Hubertus Bürgl sowie der Mitglieder erfolgreich gemeistert wurde". Der nächste Kraftakt war der Bau eines neuen Clubhauses. Viele Clubmitglieder halfen dabei tatkräftig mit. Gebaut wurde von Oktober 2002 bis Juli 2003. Im August 2003 wurde das neue Gebäude mit öffentlicher und interner Gastronomie und Clubräumen eröffnet. "Unser Hafen ist bei Gästen aus allen See-Anrainer-Staaten sehr beliebt", erzählt Wolfgang Hiß. "Sie schätzen die gute Infrastruktur in Häfele und auch die Geschäfte und Restaurants im Ort."

2003 war das neue Clubhaus im Bau. Viele Mitglieder des YCI halfen mit.
2003 war das neue Clubhaus im Bau. Viele Mitglieder des YCI halfen mit. | Bild: Yachtclub Immenstaad

Regatten spielen große Rolle

Ehrensache, dass Regatta-Segeln im YCI weiterhin eine große Rolle spielt und der Club auch häufig Regatten ausrichtet. Sogar zwei Europameisterschaften der Shark-24-Yachten waren darunter. Regatten in der Europe-Klasse sind besonders bei Jugendlichen beliebt. Zwei Mal hat der YCI in der Europe-Klasse bereits Internationale Deutsche Meisterschaften ausgerichtet. Die One-Design-Regatten, bei denen nur Boote einer Klasse starten, sind ebenfalls seit vielen Jahren sehr beliebt. Viele sportliche Erfolge haben Immenstaader Segler auch bei Regatten erzielt, die von anderen Clubs ausgerichtet wurden. Es gibt Gewinner von Deutschen Meisterschaften, Europameisterschaften, Vize-Europameister und Vize-Weltmeister unter den Mitgliedern des YCI.

Im Juli 2003 war der Clubhausbau schon weit fortgeschritten. Trotzdem gab es noch viel zu tun für die Helfer. Bild: Gisela Keller
Im Juli 2003 war der Clubhausbau schon weit fortgeschritten. Trotzdem gab es noch viel zu tun für die Helfer. Bild: Gisela Keller

Zum gemeinsamen Erleben des Segelsports und Sammeln von Regatta-Erfahrung wechseln sich YCI und Wassersportverein Fischbach (WVF) im Sommer jeden Mittwoch als Veranstalter der Mittwochsregatten ab. "Das passt wunderbar zusammen", sagt Hiß, "man kennt und schätzt sich." Auch das Freizeit- und Fahrtensegeln komme im YCI nicht zu kurz, fügt er hinzu – und natürlich die Geselligkeit.

Das Pfingsthochwasser 1999 setzte auch das alte Clubhaus unter Wasser. Nicht der einzige Grund, ein neues zu bauen.
Das Pfingsthochwasser 1999 setzte auch das alte Clubhaus unter Wasser. Nicht der einzige Grund, ein neues zu bauen. | Bild: Yachtclub Immenstaad
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