Helmar Grupp und Stefanie Nosswitz

Markdorf – Am heutigen Sonntag, 16. Dezember, stimmen die wahlberechtigten Bürger Markdorfs per Bürgerentscheid über die Frage ab, ob das Rathaus wie geplant und von der Verwaltung gewünscht ins Bischofsschloss umziehen kann. Laut Ordnungsamtsleiter Jürgen Hess lag die Wahlbeteiligung um 14 Uhr bei 33,4 Prozent, um 17 Uhr hatten 45,2 Prozent der Wahlberechtigten bis zu diesem Zeitpunkt ihre Stimme abgegeben. Damit der Bürgerentscheid gültig ist, muss das Quorum von mindestens 20 Prozent der gültigen Stimmen für eine der beiden Optionen, "Ja" oder "Nein", erreicht werden. Die Zwischenhochrechnungen deuten darauf hin, dass das Quorum bis 18 Uhr, wenn die Wahllokale schließen, erreicht sein dürfte.

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Geringere Wahlbeteiligung in Riedheim

Im Teilort Riedheim lag die Wahlbeteiligung am Nachmittag etwas unter den Gesamtzahlen. Bis 14.45 Uhr hatten in der Mehrzweckhalle Leimbach rund 27 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. "Wir hoffen schon, dass die Wahlbeteiligung noch ein wenig anzieht", sagte Wahlhelfer Ingo Mutter gegenüber dem SÜDKURIER: "Eigentlich hatten wir mit einer höheren Wahlbeteiligung gerechnet.

Enttäuschung in Ittendorf

Auch in Itttendorf ist man mit der Wahlbeteiligung nicht zufrieden. "Eigentlich ist Ittendorf für eine hohe Wahlbeteiligung bekannt", sagt Wahlhelferin Renate Deimling. Einen Grund kann sie keinen nennen, am Wetter könne es nicht liegen, vielleicht sei der Umzug des Rathauses ins Bischofsschloss doch eher ein Thema für die Kernstadt, überlegt Deimling. Rosemarie Fetscher gibt derweil ihre Stimme ab, für sie eine Selbstverständlichkeit. "Ich wohne hier und dann gehe ich auch zu einem Bürgerentscheid", so die Ittendorferin. Auch Stefano Grassini hat abgestimmt – für den Umzug, wie er verrät. Um 16 Uhr haben im Wahlbezirk 12 von 635 Wahlberechtigten 179 ihre Stimme abgegeben, dazu kommen 73 Briefwähler. "Schade, dass das Interesse so gering ist", sagt Deimling.

In Ittendorf gibt Stefano Grassini seine Stimme ab. Wahlhelferin Renate Deimling ist über die Wahlbeteiligung in dem Ortsteil ...
In Ittendorf gibt Stefano Grassini seine Stimme ab. Wahlhelferin Renate Deimling ist über die Wahlbeteiligung in dem Ortsteil enttäuscht. Um 16 Uhr haben 179 von 635 Wahlberechtigen abgestimmt, hinzu kommen noch 73 Briefwähler. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Gute Wahlbeteiligung in der Stadthalle

Anders stellt sich die Situation in der Stadthalle in Markdorf dar. "Wir kommen bestimmt auf eine Wahlbeteiligung von über 50 Prozent", sagt Wahlhelfer Manfred Fischer aus dem Wahlbezirk 3. "Das ist höher, als ich erwartet hätte", so Fischer. Eine Tendenz sei keine erkennbar, aber das Quorum werde auf jeden Fall erfüllt werden. Zwischen 12 und 15 Uhr sei am meisten los gewesen.

Die Wahlhelfer Manfred Fischer, Roland Hepting und Reinhard Baumgärtner (von links) sind mit der Wahlbeteiligung in Wahlbezirk 3 zufrieden.
Die Wahlhelfer Manfred Fischer, Roland Hepting und Reinhard Baumgärtner (von links) sind mit der Wahlbeteiligung in Wahlbezirk 3 zufrieden. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Barbara Härle kümmert sich mit Karl Häuptle und Renate Baumgärtner um Wahlbezirk 8. "Wichtig ist, dass es eine klare Entscheidung aus der Bevölkerung herausgibt", so Härle. Karl Häuptle wagt keine Prognose, er kann sich durchaus eine Überraschung vorstellen.

Ein Markdorfer Bürger gibt am Tisch von Karl Häuptle, Barbara Härle und Renate Baumgärnter in der Stadthalle seine Stimme ab.
Ein Markdorfer Bürger gibt am Tisch von Karl Häuptle, Barbara Härle und Renate Baumgärnter in der Stadthalle seine Stimme ab. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Ab 18 Uhr Präsentation der Auszählung im Rathaus

Sollte das Quorum von mindestens 20 Prozent nicht erreicht werden, wäre der Bürgerentscheid nicht gültig. Dann fällt die Entscheidung in der Sache wieder zurück an den Gemeinderat. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird laut Hess gegen 18.45 Uhr bis 19 Uhr erwartet. Im Sitzungssaal des Rathauses wird heute Abend ab 18 Uhr die Auszählung per Beamer an der Leinwand präsentiert. Interessierte Bürger sind eingeladen, die Auszählung mitzuverfolgen.