Christian Weißenberger strahlt über das ganze Gesicht. Der 46-jährige Autist aus Markdorf hat schließlich auch allen Grund dazu, denn er kann auf eine erfolgreiche Teilnahme bei den Special Olympics – den nationalen Sommerspielen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung – zurückblicken. Mit zwei Goldmedaillen im Gepäck kehrte er aus Kiel zurück. "Es hat einfach Spaß gemacht und es hat alles wunderbar gepasst", erzählt Christian Weißenberger über seinen 5000- und 10 000 Meter-Lauf, den er jeweils in seiner Altersgruppe gewinnt. In beiden Läufen gehen auch Studenten an den Start, da es sich um einen "Campus-Lauf" handelt, bei denen die Special-Olympics-Teilnehmer mitlaufen und extra bewertet werden. "Das hat mich zusätzlich motiviert", erzählt der Markdorfer. Im 5000 Meter-Lauf wird er sogar Gesamtdritter.
"Christian läuft einfach unheimlich schnell", so Vater Peter Weißenberger, der gemeinsam mit Frau Clarissa den Sohn unterstützt hat. Das Ehepaar hat ihn an der Laufstrecke angefeuert und den Aufenthalt in Kiel genutzt, um sich die Gegend anzuschauen. "Dort werden wir auch mal länger Urlaub machen", ist sich Peter Weißenberger sicher. Doch zunächst werden die Urlaubspläne die Familie nach Abu Dhabi führen.
Dort finden im kommenden Jahr die internationalen Sommerspiele, die Special Olympics World Games, statt, für die sich Christian Weißenberger mit seinem zweifachen Sieg qualifiziert hat. "Das war mein Ziel", freut er sich auf die nächste spannende Reise. Warum er so erfolgreich ist, kann er sich nicht erklären. "Veranlagung" würde sein Trainer Adrian Germanus sagen, der sein Lauftalent entdeckt und gefördert hat. Der nächste Wettkampf-Termin steht bereits fest. Am Sonntag, 1. Juli, wird Christian Weißenberger den Marathon in einem Triathlon-Wettbewerb in Roth laufen, die anderen Teamkollegen übernehmen das Schwimmen und Radfahren. "Das ist eine Veranstaltung des olympischen Komitees, zu der Christian eingeladen worden ist", berichtet Peter Weißenberger.