Es ist soweit: Am Freitag um 19 Uhr wird das 43. Stadtfest in Markdorf auf der Rathausbühne mit einem Bieranstich durch Bürgermeister Georg Riedmann eröffnet. Das ganze Wochenende über sind zahlreiche Vereine und Einrichtungen im Einsatz. Sie bieten den Besuchern ein buntes Programm. Damit solch ein Event überhaupt möglich ist, bedarf es guter Planung und ausgiebiger Organisation. Der SÜDKURIER hat bei einigen Vereinen nachgefragt.
Der Narren- und Brauchtumsverein Hepbach beispielsweise bietet an seinem Stand Kinderschminken, Kinderbasteln und einen Waffelverkauf an. „In der Arbeitsgruppe Stadtfest, in der auch ich vertreten bin, wurden verschiedene Mitmach-Aktionen beschlossen, an denen wir uns ebenfalls beteiligen. Damit soll der Flaute am Samstag, die es oft gibt, begegnet werden“, erklärt Zunftmeister Daniel Kurz.
Das Stadtfest solle ihm zufolge attraktiver werden, aber: „Bei zu gutem Wetter gehen viele eben lieber an den See.“ Die Beteiligung des Vereins ist für Kurz nahezu selbstverständlich, denn „wir sitzen alle in einem Boot und möchten die Stadt unterstützen“. Seit vier Jahren sind die Hepbacher Narren an ihrem neuen Platz auf dem Marktplatz zu finden.
Hoffnung auf gutes Wetter
Auf gutes, aber dennoch nicht zu sommerliches Wetter, hofft mit einem Schmunzeln auch Florian Jehle, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Riedheim. „In den vergangenen Jahren war das Wetter auch mal schlecht. Das liegt leider nicht in der eigenen Hand“, sagt er.
Am Mittwochabend wurden die Fahrzeuge mit den Materialien beladen, aufgebaut wird am Freitagvormittag. „Wir rechnen mit viel Andrang und versuchen, den Umsatz zu steigern“, verrät Jehle. Gelingen soll dieses Ziel mit einem verfeinerten Currywurst-Rezept, so der Kommandant. Die Soße sei selbst gemacht und nicht gekauft.

Eine weitere Besonderheit sei außerdem das Kölsch, das die Wehr verkauft. „Das ist aus unserem jährlichen Besuch nach Köln und Düsseldorf heraus entstanden. Kölsch bietet nicht jeder an und wir haben uns das zu Eigen gemacht“, schildert Florian Jehle.
Reichlich Verpflegung hat auch der Hockey-Club Markdorf im Angebot. Dort gibt es Hamburger, Calamares, Pommes und verschiedene Getränke. „Mit unseren Burgern haben wir uns mittlerweile schon einen Namen gemacht. Wir sind schon lange dabei und haben eine gewisse Routine“, sagt der Vorsitzende Oliver Haas.
Wichtig ist ihm zufolge die richtige und rechtzeitige Organisation. Die Hütte zum Beispiel bekomme der Hockey-Club vom Sportverein Oberteuringen gestellt, ohnehin sei das Meiste ausgeliehen. Etwas ungünstig sei Haas zufolge der Termin mitten in den Pfingstferien. Die Standeinteilung würde sich schwierig gestalten, da viele Eltern mit ihren Kindern im Urlaub wären. 900 Burger Patties hat der Hockey-Club laut des Vorsitzenden bestellt – ein „Risikofaktor“, so Oliver Haas. „Die Patties sind relativ teuer und den Absatz hat man wegen dem Wetter nicht unbedingt in der eigenen Hand.“ Beim Einkauf würde sich generell an die Erfahrungswerte der vergangenen Jahre gehalten werden. Der Aufbau erfolgt beim Hockey-Club am Freitag, der Abbau dann am Montag.
Zwar ist der Judo-Sportverein Markdorf seit vergangenem Jahr nicht mehr mit einem Stand vertreten, dennoch weiterhin auf dem Stadtfest präsent. „Wir werden am Sonntagabend von 17 bis 18 Uhr Judo- und Eskrima-Vorführungen mit den jeweiligen Elementen zeigen“, erläutert der Vorsitzende Oliver Stauß. Judo ist eine japanische Kampfsportart, bei der Schläge und Tritte verboten sind. Eskrima ist eine philippinische Kampfkunst, die unter anderem einen Stockkampf beinhaltet. Die zunächst vorgesehenen Vorführungen im Taekwondo und Hapkido musste der Verein, so Stauß, leider absagen. Wegen den Ferien habe man nicht ausreichend Mitglieder gefunden.
Vielfältiges Programm geboten
Wie Karl-Heinz Riegg, Vorsitzender der Angelsportfreunde Markdorf, Kluftern, Immenstaad, berichtet, hat sein Verein eine etwas andere Aktion geplant. Am Samstag zwischen 14 und 15 Uhr veranstaltet die Jugend ein sogenanntes Casting, das ist eine Disziplin des Angelsports, bei der es auf Präzision ankommt. Es gibt sogar Weltmeisterschaften, so Riegg, der erklärt: „Aus einer Entfernung von circa zehn Metern muss ein an der Angel befestigtes Gewicht so mittig wie möglich auf eine Zielscheibe befördert werden.“ Karl-Heinz Riegg mag am Stadtfest, „dass sich alle Mitglieder mal wieder untereinander sehen“. Weil sie einer Einzelsportart nachgingen, wäre das dem Vorsitzenden zufolge eher selten der Fall.
Wer alles ist dabei?
Am Stadtfest beteiligen sich über 20 Vereine und Einrichtungen. Neben dem Narren- und Brauchtumsverein Hepbach, der Freiwilligen Feuerwehr Riedheim, dem Hockey-Club, dem Judo-Sportverein und den Angelsportfreunden sind noch zahlreiche weitere Stände in Betrieb.
Die Abteilungen Tischtennis und Fußball des SC Markdorf, der Turnverein, die Kaujohle, die Ittendorfer Vereine, die Trachtengruppe, der Narrenverein Hugeloh, die Hänseler, die Historische Narrenzunft, das Kinderkarussell, der Automobil- und Motorsportclub, der Fanfarenzug, der Musikverein Riedheim, die Stadtkapelle, Bodensee Türkgücü, die DLRG Markdorf/Bermatingen, die Schützengesellschaft, die Ansemer Waggis, das Jugendcafé Zepp, der Kletterturm sowie der Imkerverein sind alle am Wochenende präsent. Dort gibt es entweder Essen und Trinken, Aufführungen oder verschiedene Mitmach-Aktionen. (jsi)