Ihr Ziel ist das Gespräch zwischen den Generationen und den verschiedenen Gruppen in Markdorf. Doch miteinander, so scheint es, lassen sie gern die Blumen sprechen. Dieser Eindruck drängte sich jedenfalls bei der Hauptversammlung des Mehrgenerationenhauses auf. Denn Blumensträuße gab es für Renate Hold und Waltraud Zeller-Fleck, die beiden Leiterinnen des Mehrgenerationenhauses (MGH), und rote Rosen für die Wiedergewählten aus dem Vorstand. Das sind der Vorsitzende Rudolf Glöggler, Schriftführerin Marlene Riederle und sämtliche Beisitzer.
Zweierlei stellte Rudolf Glöggler ans Ende des Abends – beides gleichermaßen wichtig. "Wir haben eine Finanzierungszusage für die laufenden MGH-Projekte bis 2020", somit eine "erfreuliche Perspektive". Glögglers anderer Grund zur Freude sei mit den beiden Leiterinnen des MGH gegeben, Waltraud Zeller-Fleck und Renate Hold. "Ihre beide schafft hier enormen Mehrwert für alle", wandte sich Rudolf Glöggler an die beiden. Beeindruckt habe ihn das, seit er vor etwa zehn Jahren das erste Mal mit dem Mehrgenerationenhaus in Berührung gekommen sei. Damals war Glöggler noch Leiter der Förderschule in der Pestalozzistraße. Was er am meisten bewundere, neben dem Umfang der von Waltraud Zeller-Fleck und Renate Hold geleisteten Arbeit, sei sei die Art und Weise, wie sie mit den Menschen umgehen. Mit den Menschen um sie herum, ihren Mitarbeitern wie jenen, denen im MGH geholfen wird. Glöggler deutete an, dass diese Begegnungen durchaus nicht immer ganz einfach seien. So mancher vertrete überaus eigenwillige Ansichten. Gleichwohl "lasst ihr beiden es niemals an Wertschätzung vermissen", dankte Glöggler den MGH-Leiterinnen.

Diese bedankten sich für die Unterstützung durch den MGH-Verein. Dessen Anliegen ist, die Arbeit im Mehrgenerationenhaus zu fördern – sowohl materiell wie ideell. Waltraud Zeller-Fleck erinnerte daran, dass dem MGH gleich zwei Vereine zur Seite stehen: hier der MGH-Förderverein, dort das Familienforum als Träger der Einrichtung.
Dass die 174 Mitglieder des Fördervereins überaus tatkräftig Hilfe leisten, das hatten zuvor die Jahresberichte gezeigt. So schilderte Karl Werkmeister, wiedergewählter Beisitzer und Kopf des Reparatur-Cafés, wie sich die ehrenamtlich betriebene Werkstatt für defekte Haushalt- und Elektrogeräte entwickelt hat, seitdem sie vor einem Jahr in den Keller des MGH umzogen. Reinhard Nedela hingegen zieht sich zurück. Der IT-Fachmann wird am Bürger-PC im MGH nun keine System-Probleme mehr lösen. Deshalb werde ein Nachfolger mit Kenntnissen der aktuellen Betriebssysteme gesucht.
Marco Fandel, der neue Koordinator des Möbel-Kreisels, berichtete ebenfalls von seiner Arbeit. Gestützt auf verlässliche Helfer, vermittelt er gespendete Möbel an Bedürftige, "aber bitteschön keinen Sperrmüll". Ein ganz ähnliches Projekt betreibt Dietrich Brandt, indem er ausgemusterte Computer an jene weitergibt, die sich keinen neuen Rechner leisten können. "Unser Angebot müssen wir aber noch stärker publik machen", erklärte Brandt. Gleichfalls an die Öffentlichkeit treten muss das Café der Sprachen, denn in den Konversationsrunden in Englisch bis Portugiesisch fehlt es inzwischen an Muttersprachlern.
Große Sprachenvielfalt herrscht im Freizeit-Projekt "Eins, zwei, drei", das Waltraud Zeller-Fleck vorstellte. Hier besuchen vor allem Kinder aus Flüchtlingsfamilien in den Ferien Ausflugsziele in der Umgebung. Die MGH-Leiterin freut sich sehr darüber, dass sich hier auch Eltern engagieren. Ihr schwebt vor, insbesondere die Väter gezielt anzusprechen. Ein Sternen-Beobachtungsprojekt in der Gemeinschaftsunterkunft in Steibensteg habe da schon erste Früchte getragen. Überaus fruchtbar sei überdies die Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Flucht und Asyl, der neben der Markdorfer Tafel, den beiden großen Kirchen, der Stadt und dem Landratsamt die Flüchtlingsarbeit trägt.
Förderverein
- Aufgaben: Der Verein will den Bestand des Markdorfer Mehrgenerationenhauses (MGH) sichern, auch wenn die finanzielle Förderung durch das Bundesfamilienministerium ausgelaufen ist. Außerdem unterstützt der Förderverein die Aktivitäten im MGH und knüpft Netzwerke zwischen den verschiedenen Gruppierungen in der Stadt
- Vorstand: Vorsitzender Rudolf Glöggler, Stellvertreterin Doris Kiefer, Schriftführerin Marlene Riederle, Kassiererin Manuela Bürger, Beisitzer Susanne Bosch, Hjördis Michling, Helga Wagner, Christa Emmans, Karl Werkmeister, Reinhard Nedela und Berthold Bailer,
- Beirat: Irmgard Teske und Gisela Handtmann
- Kontakt: E-Mail verein@mgh-markdorf.de