Der Markdorfer Kleiderladen ist umgezogen. In der Poststraße 12, seiner neuen Adresse, stehen ihm nun 110 Quadratmeter für Verkauf und Lager zur Verfügung. Am früheren Standort in der Bussenstraße waren es lediglich 46 Quadratmeter. Deutlich gestiegen ist auch die Miete, erklärte Gerda Dilger, die die Anlaufstelle für Menschen auf der Suche nach günstigen gebrauchten Textilien gemeinsam mit Evi Gräble-Kopp organisiert.

"Wir zahlen hier gut das Dreifache", erklärt Gerda Dilger. Zum Glück habe die evangelische Gemeinde ihren Zuschuss erhöht. Gleiches erhofft man sich von der Stadt, wie Dilger deutlich macht. Das katholische Dekanat habe ebenfalls seine Bereitschaft zu finanzieller Hilfe angekündigt. Schließlich werden nicht nur Menschen aus Markdorf versorgt, erläutert Gerda Dilger. Die Kunden kommen von Tettnang bis Überlingen. Inzwischen seien es längst nicht nur die Bedürftigen, die im Kleiderladen nach einer Bluse, einem Pulli oder einem Paar Schuhen suchen. Dass die Textilien gut in Schuss sind, hat sich herumgesprochen. "Manches ist noch in seiner Originalverpackung", erklärt Monika Ahlendorf. Sie hat einen Blick auf die neu eingehenden Spenden, kontrolliert, ob alles sauber ist und die Reißverschlüsse funktionieren.

Viola Labor hat einen schwarzen Rock entdeckt. Die Markdorferin war die erste Kundin am gestrigen Donnerstagmorgen, dem ersten Öffnungstag an der neuen Adresse. "Mir gefällt es hier", erklärt Viola Labor, "alles wirkt sehr hell und freundlich." Ebenso ansprechend sei die Einrichtung. Da sind sich die 13 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Kleiderladens einig. Die Regale und Kleiderständer haben sie sehr günstig von der Inhaberin des bisher in der Poststraße 12 betriebenen Textilgeschäfts übernommen. "Designer-Anfertigungen", freut sich Gerda Dilger. "Jetzt können unsere Kundinnen ungestört stöbern und anprobieren." Hinreichend Platz gibt es nun auch für Kinder. Außerdem wurde eine Kaffee-Ecke eingerichtet. "Denn viele kommen nicht nur, um Kleidung zu spenden oder zu kaufen, sondern auch, um sich zu unterhalten", erklärt Evi Gräble-Kopp. Die Öffnungstermine sollen um einen Termin erweitert werden. Es werden weitere Helferinnen gesucht.

Der Kleiderladen

Der Kleiderladen in der Bussenstraße wurde im November 2016 eröffnet. Hervorgegangen ist er aus der Kleiderkammer in der Mittleren Kaplanei, einer unter anderem von der katholischen Seelsorgeeinheit und den Caritas-Konferenzen gestützten Anlaufstelle. Das Kleiderladen-Team arbeitet mit dem Mehrgenerationenhaus, der Tafel und dem Freundeskreis Flucht und Asyl zusammen. Nun ist der Kleiderladen in der Poststraße 12 zu finden.

Geöffnet ist der Kleiderladen dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr.