Am Gehrenberg soll die bislang illegale Mountainbikestrecke „Chinesen-Trail“ zu einem legalen Trail umgewandelt werden. Als „Pilotprojekt“ im Bodenseekreis könne die Stadt ihr Tourismusmarketing damit aufwerten, hieß es im Gemeinderat. Vergleichbare legale Trails gibt es nicht in der Region. Die Initiative hatte Stadtförster Jörn Burger, selbst begeisterter Mountainbiker, angestoßen. Er sei nicht nur Förster, sondern auch Jäger und sei regelmäßig mit dem Interessenskonflikt konfrontiert gewesen, sagte Burger im Rat. 200 bis 300 Mountainbiker würden an schönen Tagen den Wald am Gehrenberg befahren. Zugleich gebe es den Bedarf, die Mountainbiker zu sensibilisieren. Ausdrücklich dankte Burger den Jagdpächtern. Die seien von der Idee „überhaupt nicht begeistert“ gewesen, hätten aber zugestimmt, weil es ein Versuch sei, das Mountainbiken am Gehrenberg zu kanalisieren. Zustimmung war auch von einem privaten Waldbesitzer nötig: Auf dessen Grund verlaufen rund 80 Prozent des Trails, der Rest ist in städtischem Wald oder im Spitalwald.
Stadt soll Träger des Trails sein
Als Träger des Trails soll die Stadt fungieren, der Schwäbische Albverein hat sich bereit erklärt, die Strecke zu unterhalten, die Mountainbiker selbst wollen bei der Planung und beim Umbau mit Hand anlegen. Der neue Trail soll Biker auch von anderen illegalen Trails ableiten. Die aktuell noch bestehenden Abzweigungen des „Chinesen-Trails“ sollen zurückgebaut werden. Dies war eine Forderung des Privatwaldbesitzers. Burger betonte vor dem Rat, ohne das Entgegenkommen der Jagdpächter und des Privatwaldbesitzers wäre das Vorhaben nicht möglich gewesen.
Genehmigungen stehen noch aus
Der Gehrenberg sei seit vielen Jahren ein begehrtes Ziel der Mountainbiker, so Bürgermeister Georg Riedmann: „Wir müssen das Problem in den Griff kriegen, aber wir wollen auch zeigen, dass die Mountainbiker bei uns willkommen sind.“ Wenn die Genehmigungen des Forstamtes und der Naturschutzbehörde vorliegen, sollen die Pläne konkretisiert werden. Die Baukosten könnten noch nicht konkret abgeschätzt werden, so Burger auf eine Frage von Cornelia Achilles (SPD). Sie sollten aber 25 000 Euro nicht überschreiten, zumal es viele Freiwillige gäbe, die sich engagieren wollten.