Zahlreiche Bürger sind am Montag zur Sitzung des Ortschaftsrats Riedheim in den Kindergarten St. Josef in Leimbach gekommen. Das Gremium beriet über die geplanten 22 Reihenhäuser, die in Leimbach auf dem Gelände der Firma Trübenbacher und auf dem Kiesparkplatz nebenan gebaut werden sollen. Baurechtlich gesehen musste das Gremium dem Projekt zustimmen. Die Entscheidung fiel am Ende einstimmig für die Pläne aus.
Pläne waren ursprünglich noch umfangreicher
22 Reihenhäuser, 16 Garagen, sechs überdachte Stellplätze, 20 offene Stellplätze und zwei Technikzentralen sind in der Leimbacher Straße und in der Straße Vorderer Birken vorgesehen. Es ist ein großes Bauvorhaben, das fanden auch die Anwohner, die bei der Sitzung ihre Bedenken äußerten. Einige Bürger wollten bei der Gelegenheit vor allem mehr Informationen erhalten. Andere zeigten offen ihre Ablehnung gegen die Bebauungspläne, durch die 70 bis 80 Bürger neu nach Leimbach kommen würden. Ortsvorsteher Hubert Roth informierte die Zuhörer, dass das Vorhaben nach Gesprächen zwischen Bauträger und Bauamt bereits auf ein "verträgliches Maß" reduziert worden sei. Ursprünglich sei eine noch umfangreichere Bebauung gewünscht gewesen.

Bürger von Plänen überrascht
Aus den Reihen der Anwohner kamen viele Fragen an das Gremium. Einige Bürger wiesen beispielsweise auf die Enge des Wegs zwischen Bundesstraße und Garagen hin. Wünsche nach einer Ausweichbucht, die nicht als Parkplatz benutzt werden darf, wurden geäußert. Ortsvorsteher Roth versuchte, die Bedenken der Bürger bezüglich der Verkehrssituation mit dem Verweis auf die vergleichbare, problemlose Situation im Gebiet Hinterer Birken zu entkräften. Er könne die Aufregung verstehen, sagte er. Doch man sei dabei, die Pläne zu optimieren. Eine Frau merkte an, dass viele Leimbacher von dem Projekt überrascht worden seien. Als sie bei der Stadt nachgefragt habe, sei sie mit dem Hinweis, dass sie das nichts angehe, abgewiesen worden. Roth empfahl, sich wegen nachbarschaftlicher Belange an das Baurechtsamt zu wenden. Er verwies darauf, dass Anlieger im Zuge des Verfahrens ihre Einwendungen äußern können. Matthias Schäfer vom Stadtbauamt fügte hinzu, dass die Eigentümer angrenzender Häuser angeschrieben worden seien.
Viele Fragen zur künftigen Verkehrssituation
Auch aus den Reihen der Ortschaftsratsmitglieder kamen zahlreiche Fragen. Bernd Brielmayer (CDU) erkundigte sich, ob pro Wohneinheit ein oder zwei Stellplätze mehr geschaffen werden könnten. Schäfer entgegnete, dass das Soll mit den geplanten 1,5 Stellplätzen pro Wohneinheit und vier Besucherparkplätzen erfüllt sei. Es gebe keine Rechtsgrundlage, weitere zu fordern. Markus Heimgartner (FW) wünschte sich wegen des Gegenverkehrs eine Verbreiterung der Straße vor den Garagen. Helmut Jetter (FW) bat, beim Landratsamt wegen einer zweiten Ampel nachzufragen. Ortsvorsteher Roth sicherte zu, das Anliegen an das Ordnungsamt weiterzuleiten.
Wiltrud Bolin (UG) sagte, dass eine Argumentation gegen das Bauprojekt zwecklos sei. Sie wünsche sich mehr Grünflächen an den Stellplätzen und mehr Orte für Begegnungen. Den Vorteil des Bauvorhabens sehe sie darin, dass bezahlbarer Wohnraum geschaffen werde.
Rat befindet über zwei Befreiungsanträge
Bei der Sitzung hat der Ortschaftsrat außerdem über zwei Befreiungen zu entscheiden: Ein Reihenhaus überschreitet die Baugrenze um etwa 1,70 Meter, die Terrasse ragt etwa einen halben Meter heraus. Zudem soll die Mindestdachneigung um sieben Grad unterschritten werden. "Das ist fast nicht wahrnehmbar und auch städtebaulich verträglich", sagte Matthias Schäfer. Der Bebauungsplan sehe außerdem einen Fußweg vor, den man aber nicht benötige, erklärte er die zweite Befreiung. Da die Gebäude sich nach Ansicht des Gremiums in die Umgebung einfügen und die Vorschriften des Bebauungsplans "Birken" im Wesentlichen eingehalten werden, schlug die Verwaltung vor, den Befreiungen zuzustimmen.
Nachdem der Ortschaftsrat das Bauprojekt einstimmig befürwortet hat, beriet am Dienstagabend auch der Technische Ausschuss über die Pläne. Die Mitglieder sprachen sich ebenfalls für die 22 Reihenhäuser in Leimbach aus.
So sollen die Reihenhäuser aussehen
Die 22 Reihenhäuser sehen alle gleich aus: Sie sind zweigeschossig mit Satteldächern, haben eine 35-Grad-Neigung und eine Wandhöhe von 5,90 Metern. Die Firsthöhe beträgt 10,20 Meter. Alle Reihenhäuser haben Terrassen auf den West- oder Südseiten. Im ersten Bauabschnitt auf dem Areal Trübenbacher sind 16 Reihenhäuser geplant. Der Bau soll in Einheiten von drei, vier und fünf Häusern erfolgen. Die Haupterschließung erfolgt von der Leimbacher Straße aus. Die 16 begrünten Flachdach-Garagen sollen über eine neue Erschließungsstraße erreicht werden und durch eine Aufschüttung von Süden her kaum einsehbar sein. Vorgesehen sind auch 14 Stellplätze, vier extra für Besucher sowie 32 überdachte Fahrradabstellplätze an zwei Orten. Der zweite Bauabschnitt sieht die Bebauung des Kiesparkplatzes mit zwei mal drei Reihenhäusern vor. Der Zugang soll über die Straße Vorderer Birken erfolgen. Die Häuser bekommen insgesamt sechs Carports sowie zwölf Fahrradstellplätze. Auf der Südseite soll ein 40 Meter langer und zwei Meter hoher Lärmschutzwall entstehen. (keu)