Dass die Jakob-Gretser-Grundschule räumlich aus allen Nähten platzt, ist seit vielen Jahren bekannt. Und seit vielen Jahren wird diskutiert, wie die Schule erweitert werden kann. Eigentlich waren Umbau und Erweiterung sowie Neubau einer Turnhalle so gut wie beschlossen, als die Stadt und der Gemeinderat vor zwei Wochen aufgrund einer enormen Kostenexplosion die Notbremse gezogen haben.

Das könnte Sie auch interessieren

2023 hätte der Umbau abgeschlossen sein sollen, das neue pädagogische Konzept, dass Schulleiter und Lehrerkollegium gemeinsam in zwei Jahren konzentrierter Arbeit ausgearbeitet hatten und auf die baulichen Veränderungen abgestimmt war, stand in den Startlöchern. „Nachdem das Gebäude und der Schulbau aus nachvollziehbaren Gründen wieder auf den Prüfstein kommen, gibt es für unsere konzeptionelle Vernetzung mit der Ganztagsschule ein großes Fragezeichen“, sagt Rektor Andreas Geiger.

700 Quadratmeter Fläche fehlen

Denn das neue Betreuungskonzept sei eng mit den neuen Räumlichkeiten verknüpft gewesen. Seit 2006 fehle es an Räumen – laut Geiger knapp 700 Quadratmeter, was etwa zehn Klassenzimmer bedeute. Mit Blick auf die langfristige, optimale Lösung sei das Provisorium akzeptiert worden, so Geiger. Allerdings sei aus dem Provisorium mittlerweile Standard geworden.

Rektor Andreas Geiger fordert Mut für eine Entscheidung.
Rektor Andreas Geiger fordert Mut für eine Entscheidung. | Bild: Büsche, Jörg

Ein Schulbau bedeute Veränderung und Veränderung brauche laut Andreas Geiger Ideen, Mut und Willen. Ideen und Willen sehe er bei allen Beteiligten, die engagiert und interessiert dabei sind. „Der Mut, den Umbau konkret zu machen, ist anhand der Kosten, die natürlich schockierend sind, verloren gegangen“, sagt Geiger. Die aktuelle Kostenberechnung liegt laut dem beauftragten Architektenbüro weinbrenner.single.arabzadeh bei 28 Millionen Euro.

Das könnte Sie auch interessieren

Für Andreas Geiger stehen nun Gespräche mit dem Schulamt und dem Bürgermeister darüber an, wie es mit dem Ganztagsbetreuungsangebot im kommenden Schuljahr weitergeht und wo Abstriche gemacht werden müssen. Mit dem Unterricht gebe es kein Problem, Beginn ist dann jeweils ab 8 Uhr. „Die Frage ist nun, wie können wir die Betreuung lösen und wo bekommen wir die jetzt dringend benötigten Räume her“, so Geiger.

Eine bewegte Schule im Grünen. Die bestehenden Pläne legen Wert auf den Erhalt der Grünflächen.
Eine bewegte Schule im Grünen. Die bestehenden Pläne legen Wert auf den Erhalt der Grünflächen. | Bild: Jörg Büsche

Diskussion führt zur Verzögerungen

Die erneute Diskussion führe wieder zu zeitlichen Verzögerungen, die es schon zu Genüge gebe. „Das macht die Sache unheimlich schwierig“, sagt Geiger, der sich vom Gemeinderat den Mut wünscht, die Entscheidung zum Baubeginn zu treffen. Die Grundschule lege schließlich den Grundstein für das lebenslange Lernen. „Die Arbeit in der Grundschule wird wahrgenommen, aber in der Wertigkeit zurückgestellt“, sagt Andreas Geiger, dem es daher auch wichtig ist, zu berichten, was in diesem Schuljahr „alles los war“.

Viele Aktionen im Schuljahr

War der Schulbau in der Öffentlichkeit das vorherrschende Thema, so haben in der Schule viele verschiedene Aktionen und Veranstaltungen stattgefunden, die zum Gemeinschaftsgefühl beigetragen haben. So gab es beim Schulfest einen Flohmarkt, dessen Erlös von 2000 Euro zur Hälfte an den Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg ging und zu anderen Hälfte in die Klassenkassen.

Die sechsjährige Giada (links) und die siebenjährige Victoria boten beim Flohmarkt Helm und Spiel an.
Die sechsjährige Giada (links) und die siebenjährige Victoria boten beim Flohmarkt Helm und Spiel an. | Bild: Keutner, Christiane

Ebenfalls beim Schulfest wurde das neue Schul-T-Shirt vorgestellt, das von einer Designerin entworfen wurde und für das es bereits rund 200 Bestellungen gibt. Bei einem Unicef-Spendenlauf der Drittklässler kamen 3400 Euro zusammen. Der Schulchor und die Musical-AG mit insgesamt 60 Schüler haben am Montag einen Auftritt im Seniorenheim. Eine Gestaltungs-AG kümmerte sich um Sitzgelegenheiten und Verschönerung des Schulhauses. Und viele Kinder nahmen erfolgreich bei Wettbewerben für „Jugend trainiert für Olympia„ teil.