Die „Initiativgruppe Stadtentwicklung„ hat sich über rund ein halbes Jahr hinweg während mehrerer Arbeitstreffen Gedanken darüber gemacht, wie in Markdorf bevorstehende Projekte gesamtheitlich betrachtet weiterentwickelt werden könnten.
Die Ideen in Kurzfassung
Die stark verkürzte Fassung klingt einfach: Einen Teil der Musikschule in den Barockbau des Bischofsschlosses umsiedeln. Das Alte Schulhaus/die Musikschule renovieren und unter Einbeziehung des „Adler“-Areals zum neuen Sitz der Stadtverwaltung machen.
Sodann bleibe genügend Zeit für einen echten Ideenwettbewerb, wie der Bereich des Rathausareals genutzt werden solle. Für den Rathausumzug bräuchte es dann keine Zwischenlösung. Eine Kernsanierung mit Erweiterung des bestehenden Rathauses erscheint der Initiativgruppe als viel zu teuer. Architekt Riederle schätzt die Kosten für eine Interimslösung bei Rathaussanierung auf rund 2 Millionen Euro.

„Wir sind alle im Bürgerbeteiligungsprozess dabei“, erklärt Helmut Faden. Silija Beck ergänzt: „Wir sehen uns parteiübergreifend, aber nicht parallel zum Bürgerdialog, sondern als Bestandteil davon.“ Mit dem erarbeiteten Konzeptvorschlag werde kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. „Wir sind einfach Privatpersonen, die sich engagieren wollen“, erläutert Erwin Riederle. Der Termin zur Vorstellung ihres erarbeiteten Konzeptes sei bewusst nach der Kommunalwahl gesetzt worden, bekräftigt Helmut Faden.

Leon Beck legt die jeweilige Ausgangslage der Projekte Bischofsschloss und Rathausareal sowie Bürgerentscheid gegen das Vorhaben Rathaus ins Bischofsschloss dar. Daraus resultieren die Konzeptideen. „Beim Schloss brauchen wir keine teure ‚Mercedes-Lösung‘, es gilt das Areal zu ertüchtigen und öffentlich nutzbar zu machen“, sagt Norbert Beck. Einen Teil der Musikschule in den Barockbau des Bischofsschlosses umzusiedeln, dränge sich gerade zu auf. Dort seien 15 Einzel- sowie drei Ensemble-Räume denkbar. Und mit dem Rittersaal als Veranstaltungsort könne es Synergieeffekte geben.

Die Schlossscheuer könnte modernisiert und wieder als Gastronomie betrieben werden, ebenso könne wieder eine Gastronomie in den Schlosskeller. Die ursprünglichen Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss der Scheuer könnten renoviert und – nach Süden ausgerichtet – wieder vermietet werden. Das alles könne mit moderatem Renovierungsaufwand geschehen, lautet die Auffassung in der Gruppe.

Die Gruppe schlägt zudem vor, nach Umsiedlung der Musikschule und des Kindergartens, den „Adler“ abzureißen und dieses Areal mitsamt des renovierten Musikschulgebäudes, einst Grundschule, zum neuen Sitz der Stadtverwaltung zu machen. „Im ehemaligen Schulgebäude könnten locker 60 Arbeitsplätze auf zwei Etagen eingerichtet werden“, hat Erwin Riederle nach eigenen Angaben ausgerechnet. Hierfür müsse nicht in tragende Bausubstanz eingegriffen werden. Außerdem seien Räume im Dachgeschoss und im Keller möglich.

Nach Ansicht der Initiativgruppe könnte durch die bislang genannten Maßnahmen die vorteilhafte Situation erreicht werden, dass für die künftige Nutzung des Rathausareals ein echter Ideenwettbewerb möglich werde. Und da auch die Stadthalle mittelfristig saniert und erweitert werden müsse, ergebe sich eine weitere innerstädtische Fläche, die in ein Gesamtkonzept eingebunden werden könnte.
Informationen im Internet:
http://bit.do/insta_markdorf
Die Gruppe
Der überparteilichen „Initiativgruppe Stadtentwicklung“ gehören Helmut und Annemarie Faden, Silija, Leon und Norbert Beck sowie Erwin Riederle an. Sie verstehen ihr entwickeltes Konzept als Vorschlag und Beitrag zum begonnenen Bürgerdialog in Sachen Stadtentwicklung.
- Das Konzept könnte laut Initiativgruppe so ablaufen: Renovierung Schlossturm und Barockbau für öffentliche Nutzung; Renovierung Schlossscheuer mit Vermietung/Verpachtung Gastronomie; Wettbewerb/Planung Rathaus-Kopfbau und Renovierung Altes Schulhaus; Entwicklung Gesamtkonzept für Rathausareal und Gebiet Stadthalle; Umzug Musikschule und Kindergarten.
- Verwirklichung Rathaus-Kopfbau und Renovierung Altes Schulhaus; Umzug Stadtverwaltung.
- Verwirklichung der Planungen auf dem Rathausareal; Umzug Stadthalle.
- Verwirklichung der Planungen im Gebiet Stadthalle mit Neunutzung dieses Areals beispielsweise für stadtnahen Wohnungsbau.