Die „Initiativgruppe Stadtentwicklung„ hat sich über rund ein halbes Jahr hinweg während mehrerer Arbeitstreffen Gedanken darüber gemacht, wie in Markdorf bevorstehende Projekte gesamtheitlich betrachtet weiterentwickelt werden könnten.

Die Ideen in Kurzfassung

Die stark verkürzte Fassung klingt einfach: Einen Teil der Musikschule in den Barockbau des Bischofsschlosses umsiedeln. Das Alte Schulhaus/die Musikschule renovieren und unter Einbeziehung des „Adler“-Areals zum neuen Sitz der Stadtverwaltung machen.

Sodann bleibe genügend Zeit für einen echten Ideenwettbewerb, wie der Bereich des Rathausareals genutzt werden solle. Für den Rathausumzug bräuchte es dann keine Zwischenlösung. Eine Kernsanierung mit Erweiterung des bestehenden Rathauses erscheint der Initiativgruppe als viel zu teuer. Architekt Riederle schätzt die Kosten für eine Interimslösung bei Rathaussanierung auf rund 2 Millionen Euro.

In einen Teil der Barockgebäude des Bischofsschlosses könnte die Musikschule, laut Initiativgruppe wäre Platz für 15 Einzel- sowie drei ...
In einen Teil der Barockgebäude des Bischofsschlosses könnte die Musikschule, laut Initiativgruppe wäre Platz für 15 Einzel- sowie drei Ensemble-Zimmer. Der Rittersaal im Schlossturm sollte wieder für Veranstaltungen genutzt werden. | Bild: Toni Ganter

„Wir sind alle im Bürgerbeteiligungsprozess dabei“, erklärt Helmut Faden. Silija Beck ergänzt: „Wir sehen uns parteiübergreifend, aber nicht parallel zum Bürgerdialog, sondern als Bestandteil davon.“ Mit dem erarbeiteten Konzeptvorschlag werde kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. „Wir sind einfach Privatpersonen, die sich engagieren wollen“, erläutert Erwin Riederle. Der Termin zur Vorstellung ihres erarbeiteten Konzeptes sei bewusst nach der Kommunalwahl gesetzt worden, bekräftigt Helmut Faden.

Die Schlossscheuer, so die Initiativgruppe, könnte renoviert und dort wieder eine Gastronomie betrieben werden. Ursprüngliche Wohnungen ...
Die Schlossscheuer, so die Initiativgruppe, könnte renoviert und dort wieder eine Gastronomie betrieben werden. Ursprüngliche Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss der Scheuer könnten – nach Süden ausgerichtet – ebenfalls renoviert und wieder nutzbar gemacht werden. | Bild: Helmar Grupp

Leon Beck legt die jeweilige Ausgangslage der Projekte Bischofsschloss und Rathausareal sowie Bürgerentscheid gegen das Vorhaben Rathaus ins Bischofsschloss dar. Daraus resultieren die Konzeptideen. „Beim Schloss brauchen wir keine teure ‚Mercedes-Lösung‘, es gilt das Areal zu ertüchtigen und öffentlich nutzbar zu machen“, sagt Norbert Beck. Einen Teil der Musikschule in den Barockbau des Bischofsschlosses umzusiedeln, dränge sich gerade zu auf. Dort seien 15 Einzel- sowie drei Ensemble-Räume denkbar. Und mit dem Rittersaal als Veranstaltungsort könne es Synergieeffekte geben.

Anstelle des einstigen Gasthofs Adler könnte ein repräsentatives Verwaltungsgebäude inklusive Bürger-/Sitzungsaal und Amtsstellen mit ...
Anstelle des einstigen Gasthofs Adler könnte ein repräsentatives Verwaltungsgebäude inklusive Bürger-/Sitzungsaal und Amtsstellen mit Publikumsverkehr entstehen. | Bild: Toni Ganter

Die Schlossscheuer könnte modernisiert und wieder als Gastronomie betrieben werden, ebenso könne wieder eine Gastronomie in den Schlosskeller. Die ursprünglichen Wohnungen im Ober- und Dachgeschoss der Scheuer könnten renoviert und – nach Süden ausgerichtet – wieder vermietet werden. Das alles könne mit moderatem Renovierungsaufwand geschehen, lautet die Auffassung in der Gruppe.

Laut Initiativgruppe könnte das Alte Schulhaus (Hintgergrund) – dort sind derzeit die Musikschule und ein Kindergarten ...
Laut Initiativgruppe könnte das Alte Schulhaus (Hintgergrund) – dort sind derzeit die Musikschule und ein Kindergarten untergebracht – in Kombination mit dem „Adler“-Areal als neuer Sitz der Stadtverwaltung dienen. | Bild: Toni Ganter

Die Gruppe schlägt zudem vor, nach Umsiedlung der Musikschule und des Kindergartens, den „Adler“ abzureißen und dieses Areal mitsamt des renovierten Musikschulgebäudes, einst Grundschule, zum neuen Sitz der Stadtverwaltung zu machen. „Im ehemaligen Schulgebäude könnten locker 60 Arbeitsplätze auf zwei Etagen eingerichtet werden“, hat Erwin Riederle nach eigenen Angaben ausgerechnet. Hierfür müsse nicht in tragende Bausubstanz eingegriffen werden. Außerdem seien Räume im Dachgeschoss und im Keller möglich.

Mittelfristig ist die Stadhalle sanierungsbedürftig. Dieses Areal sollte nach Ansicht der Initiativgruppe planerisch bei der ...
Mittelfristig ist die Stadhalle sanierungsbedürftig. Dieses Areal sollte nach Ansicht der Initiativgruppe planerisch bei der Stadtentwicklung eingebunden werden. | Bild: Toni Ganter

Nach Ansicht der Initiativgruppe könnte durch die bislang genannten Maßnahmen die vorteilhafte Situation erreicht werden, dass für die künftige Nutzung des Rathausareals ein echter Ideenwettbewerb möglich werde. Und da auch die Stadthalle mittelfristig saniert und erweitert werden müsse, ergebe sich eine weitere innerstädtische Fläche, die in ein Gesamtkonzept eingebunden werden könnte.

Informationen im Internet:
http://bit.do/insta_markdorf