Der Gedanke des Aktionsbündnisses mit den Kreisverbänden des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs und des Verkehrsclubs Deutschland sowie Bürgern aus Kluftern, Markdorf, Immenstaad und Salem hat etwas Bestechendes. Es will ohne großen finanziellen Aufwand Fahrradstraßen auf bestehenden Gemeindeverbindungsstraßen schaffen.

Straßen kaum breit genug, um Radler zu überholen

Wer schon einmal auf diesen Sträßchen zwischen Kluftern, Bürgberg und Markdorf unterwegs war, wird schnell erkennen: Mit hoher Geschwindigkeit kann man hier sowieso nicht fahren, ohne zu riskieren, mit seinem Auto im Graben oder im Acker zu landen. Überholen von Fahrradfahrern ist fast nirgendwo mit den vorgeschriebenen 1,50 Metern Abstand zum Radler möglich, wenn man nicht den Randstreifen nutzt – von entgegenkommenden Autos oder landwirtschaftlichem Verkehr mal ganz zu schweigen. So sehen die Straßenränder auch an vielen Stellen aus.

Beitrag zur viel beschworenen Verkehrswende

Schon aus Sicherheitsgründen sind deshalb Überlegungen naheliegend, das Tempo dort herabzusetzen. Also warum nicht über eine Fahrradstraße mit Tempo 30 oder weniger nachdenken, die noch dazu etwas zur viel beschworenen Verkehrswende beitragen könnte. Die Hoffnung ist ja auch, dass dadurch der Ausweichverkehr abnimmt – das dürfte vermutlich die betroffenen Anwohner und die Landwirte freuen.

Dass der Landkreis und die Städte hier mit einem Pilotprojekt Erfahrungen sammeln können, um auch anderswo Fahrradstraßen umzusetzen, wie weiter Richtung Ittendorf und Salem, schadet sicher nicht.