Markdorf – Das städtische Jugendreferat schlägt vor, die Trendsportanlage an der Ensisheimer Straße zu erweitern. Die Markdorfer Jugendlichen können beim Umgestalten mitbestimmen. Das soll kein einmaliger Vorgang bleiben. Wie Simone Carl, eine der beiden Jugendreferentinnen, in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte, handele es sich um ein erstes von möglichen weiteren Partizipationsprojekten, Vorhaben, bei denen eine unmittelbare Beteiligung der Jugendlichen gewünscht ist. Darüber hinaus gab Carl einen strategischen Ausblick auf die Arbeitsfelder des Jugendreferats. Und sie schlug den Räten vor, dessen Stellenvolumen zu vergrößern (siehe Artikel unten).
Trends unterliegen ständigem Wandel. Gleiches gilt für Trendsportanlagen. Das deutete Jugendreferentin Simone Carl an, als sie am Dienstagabend im Rat die Nutzungssituation der Markdorfer Trendsport- beziehungsweise Skateanlage skizzierte. Sie wurde vor 20 Jahren gebaut und sei noch immer gut besucht, aber in recht vernachlässigtem Zustand. "Seinerzeit war die Anlage top modern und mega angesagt", erklärte Carl. Aus ihrer Sicht gelte es, diesen für Jugendliche einst überaus attraktiven Platz wieder aufzuwerten. Dies könne durch den Umbau in einen Bewegungsparcours geschehen.
Die Jugendreferentin präsentierte in diesem Zusammenhang Bilder von Pumptracks, von Rundkursen mit künstlich angelegten Bodenwellen, deren Abstand genau so bemessen ist, dass Rad- beziehungsweise Bike-Fahrer ebenso wie Roller- und Scooter-Fahrer durch gezielte Gewichtsverlagerung immer mehr Geschwindigkeit aufnehmen können. Solche Anlagen lägen stark im Trend, erklärte Carl. Sie fördern die Körperbeherrschung, machen Jugendliche fit für den Alltag und führen die Generationen zusammen. Denn sie könnten von allen Altersgruppen genutzt werden.
Die Anlage der vom Jugendreferat vorgeschlagenen zusätzlichen Pumptrack-Bahn würde rund 90 000 Euro kosten. Hinzu kämen etwa 25 000 Euro für die Sanierung der Skateanlage und weitere 20 000 Euro für die Installation einer geeigneten Beleuchtung für das gesamte Gelände. Hier soll außerdem der bereits vorhandene Beachvolleyball-Platz mitsamt weiterer Grünflächen wieder instandgesetzt werden.
Simone Carl verwies auf die Möglichkeiten einer öffentlichen Förderung sowie auf die sicherlich vorhandene Bereitschaft von örtlichen Sponsoren, die Aufwertung der städtischen Trendsportanlage zu unterstützen. Noch bevor das Projekt möglichst schon im Sommer 2018 umgesetzt wird, heiße es jedoch Ideen und Vorschläge zu sammeln – bei den jungen Nutzern und in der Bevölkerung. Dafür plant das Jugendreferat noch in diesem Jahr Online-Befragungen, Presseausschreibungen und Workshops.
Im Gemeinderat wurde das Partizipationsprojekt zunächst nur beraten. Es kam auch zu einer einstimmigen Beschlussfassung zu Simone Carls Berichten. Diese wurden zur Kenntnis genommen, ohne dass Einzelheiten festgelegt wurden. Entscheiden werden die Räte erst zu einem späteren Zeitpunkt. Jedoch befürworteten alle Fraktionen den Ausbau der Trendsportanlage. Kerstin Mock (CDU) begrüßte die Pläne, da sie sich auch an Familien mit kleinen Kindern wenden. Uwe Achilles (SPD) betrachtete das Partizipationsprojekt positiv. Christiane Oßwald (Umweltgruppe) begrüßte, dass in Plätze für Kinder und Jugendliche investiert werde. Außerdem hoffte sie mit Blick auf andere Investitionen, "dass auch noch genug Geld dafür da ist." Wohlwollend klang auch Dietmar Bitzenhofer (Freie Wähler) hinsichtlich des Partizipationsprojekts.
Das Partizipationsprojekt
Die Trendsportanlage an der Ensisheimer Straße besteht derzeit aus einem Skateparcours, der von Skatern, Bikern und Scootern benutzt wird. Ein früher angelegtes Beachvolleyball-Feld liegt brach. Es soll wiederhergestellt und der Skateparcours soll saniert werden. Außerdem schlägt das städtische Jugendreferat den Bau eines Pumptracks für unterschiedliche Rollsport-Richtungen (Biker, Scooter, Inline-Skater, Rollstuhlfahrer) vor. Noch bis Dezember will das Referat Markdorfer Jugendliche, aber auch die Gesamtbevölkerung zu einem Ideenwettbewerb beziehungsweise zu Ideen-Workshops einladen. Der Kostenrahmen für das Projekt ist noch offen, da sich erst durch die Beteiligung der Jugendlichen die näheren Details ergeben werden.