Die katholische Seelsorgeeinheit Markdorf lädt am Sonntag, 31. März, zur Einweihung der „Mittleren Kaplanei“ ein. Das Gemeindehaus der St.-Nikolaus-Pfarrei wird bereits seit Dezember wieder genutzt. Sie ist Ort des Gemeindelebens, steht aber auch für Versammlungen, für Konzerte oder Theateraufführungen offen. Ganze zwei Jahre war das historischen Gebäude – an einigen Stellen noch aus dem 16. Jahrhundert stammend – saniert, renoviert und umgebaut worden. Dies mit dem Zielen, den Anforderungen eines zeitgemäßen Gemeindehauses, den Bestimmungen des Brandschutzes sowie der Barrierefreiheit gerecht zu werden.

Unangenehme Überraschungen

Planer, Koordinator und der die Arbeiten in der Mittleren Kaplanei überwachende Architekt war Gerhard Lallinger. Er hatte mit den Widrigkeiten des Rückbaus zu kämpfen. Er musst sich um die fachgerechte Entsorgung alter Baustoffe kümmern. Er musste handeln, wenn sich – so wie im Erdgeschoss – unter einer Betonschicht rottende Schwellenhölzer fanden.

Großer Saal unter dem Dach

Als Haupt-Herausforderung sieht der Markdorfer Architekt die Weiterentwicklung des Bestands im Sinne des Bauherren, der katholischen Kirchengemeinde, an. Der war vor allem an einem großen Saal unter dem Dach der Kaplanei gelegen, der größer sein sollte als der alte, dessen Plätze längst nicht mehr ausreichten und der nur sehr beschwerlich zu erreichen war. "Ausgangspunkt waren drei im Grunde separate Gebäude“, erläutert Architekt Lallinger. Im Erdgeschoss wurden sie im 18. Jahrhundert für wirtschaftliche Zwecke genutzt, mit Lagerflächen für Lebensmittel. Darüber lagen Wohnungen. Zum Teil sind die alten Gebäudestrukturen auch nach Umbau und Sanierung sichtbar.

Handwerkliche Ausführung perfekt

Großes Augenmerk legte Lallinger auf das Dach. Dessen Konstruktion ist nun offen. „Was den Raum jetzt erlebbar macht“, beschreibt der Architekt die Wirkung der sichtbaren Balken. Hier waren es die Zimmerleute, woanders andere Gewerke, die sich besonders ins Zeug gelegt hätten, so berichtet Lallinger. Das Engagement für ihre Kaplanei war noch größer als üblich und die handwerkliche Ausführung perfekt, freut sich der Architekt.

Die Einweihung der Mittleren Kaplanei beginnt am Sonntag mit einem Gottesdienst um zehn Uhr.