- Markdorfer besichtigen Verwaltungsgebäude
- Bürger erörtern Sanierung und Neubaulösungen
Zum zweiten Teil des Markdorfer Bürgerdialogs hat es auch etliche junge Bürger in die Stadthalle gezogen. Auch sie wollen ein Wort mitreden bei den Fragen der Innenstadtentwicklung. Schließlich berührt das vor allem ihre Zukunft.
Stellwände in der Stadthalle boten den Dialogteilnehmer Einblicke in die Historie der Rathaus-Planung. Darüber hinaus gab es aber auch Informationen zur finanziellen Situation der Stadt. Zur Frage also, welcher Spielraum im Markdorfer Haushalt vorhanden ist. Kämmerer Michael Lissner schilderte, welch Mittel als Landeszuschuss gewährt werden, falls die Stadt das Rathaus sanieren ließe.
Wie schon bei der ersten Bürgerdialogsrunde moderierte Wolfgang Himmel von „translake“ über weite Strecken des Abends. Die Agentur wird den Dialog im Herbst fortsetzen.
Nach den grundlegenden Informationen über die früheren Umbau- und Erweiterungspläne fürs Markdorfer Rathaus, über die finanziellen Hintergründe und wahrscheinlichen Perspektiven für die Zukunft machten sich die Bürgerdialogsteilnehmer auf den Weg zum Rathaus.
Auf den Weg gegeben hatte Moderator Wolfgang Himmel allen „Geh-Spräche“. So nannte er den kurzen Austausch zwischen den Teilnehmern zum Zwecke der Ideenfindung. Ein Format, von dem offensichtlich reger Gebrauch gemacht wurde.
Bürgermeister Georg Riedmann und ein Teil seiner Mitarbeiter empfing die Besucher am Rathauseingang. Von dort aus ging es dann in Gruppen ins Innere der Verwaltung oder rund ums Gebäude, wo Mängel, aber auch Möglichkeiten ins Auge gefasst wurden.
Dass das Interesse für eine Fortsetzung des Bürgerdialogs so stark war, hat wohl alle überrascht. Zum Freitagnachmittagtermin waren ebenso viele Teilnehmer erschienen wie Ende März zum Samstagmorgen. Und die Stimmung war gleichermaßen gelöst.
Es sind dann die einzelnen Rathaus-Mitarbeiter, die kleine Gruppen um sich scharen und die räumliche Situation, aber auch den baulichen Befund des 60er-Jahre-Baus beziehungsweise dessen Umfelds erläutern.
Entsprechen die Büros im Rathaus wohl den üblichen Verwaltungsstandards, so sind jedoch auch sie in die Jahre gekommen. Schwerwiegender aber ist der Umstand, dass für die Mitarbeiter keine Begegnungsbereiche und Sozialräume vorhanden sind. In vielen Unternehmen ist das längst zum Muss geworden.
Auf dem Weg zum Hexenturm zeigen sich die Frostschäden an der Waschbetontreppe, werden die Setzungsrisse am Rathausanbau und die dadurch verursachten Feuchtigkeitsschäden beschrieben. Es gibt auch Hinweise, wo ohne Weiteres mit Baumaßnahmen begonnen werden könnte und wo erst ein Bebauungsplan vorliegen müsste.
Den Charme der 1960er-Jahre verströmen die WCs im Rathaus. Heutigen Erwartungen genügen sie bestimmt nicht. Und sie sind auch nicht für Besucher da, sondern nur für die Mitarbeiter.
Ein Auf und Ab ein Kommen und Gehen wie selten, zeigte sich beim Bürgerdialog-Besuch im Markdorfer Rathaus. Ein bisschen mehr Offenheit könnte der Altbau sicherlich vertragen. Das wäre wohl eine der Aufgaben im Falle einer Sanierung.
Hässlich, schadhaft, undicht: die Fenster und Fassade des Rathauses. Hinzu kommen weitere Verwerfungen an der Natursteinfassade zur Kirche hin, deren Statik erst noch geprüft werden muss. Die Fenster sind undicht, außerdem nicht isoliert. Die Mängelliste ist indes noch länger.
Durchaus kontrovers, aber immer fair wird in den einzelnen Arbeitsgruppen diskutiert. Meinungsführerschaft wurde gar nicht erst Raum gelassen. Und die Teilnehmer arbeiten konzentriert mit.
Die Ergebnisse in den Dialog-Teilgruppen wird auf Mindpap-Schaubildern festgehalten, um anschließend im Saal vorgetragen und schließlich von der Agentur dokumentiert zu werden. Alles soll dem Gemeinderat vorgelegt werden, damit er die Resultate berücksichtigen kann, wenn er vermutlich im Juli über die Zukunft es Rathauses berät.
Pattsituation bei der Schlussabstimmung zu Sanierung, Neubau oder keiner dieser beiden Lösungen. Der Rat wird also keine klare Richtungsweisung bekommen, wenn er berät.