Nach der Eilentscheidung im Gemeinderat geht es ebenso eilig weiter: Seit Ende dieser Woche ist die Markdorfer Bahnkreuzung komplett gesperrt. Bis Freitag wurde die Baustelle eingerichtet, in der kommenden Woche will die von der Deutschen Bahn AG beauftragte KTL Bahnbauservice GmbH (Zwickau) mit den Arbeiten an der defekten Ampelanlage beginnen. Damit bleibt der Bahnübergang voraussichtlich bis in den Dezember gesperrt, passierbar ist er in diesem Zeitraum nur von Fußgängern und Radfahrern.

Die Bahn tauscht die defekte Ampelanlage aus und ersetzt sie durch eine neue. Sie ist Bauherrin, da die Ampeln an der Kreuzung mit der Bahnschranke und der Bahnübergangstechnik gekoppelt sind. Die Baumaßnahme beläuft sich auf Gesamtkosten von knapp 1,5 Millionen Euro. Davon trägt die Bahn eine Million, die Stadt Markdorf die restlichen 450 000 Euro.
Bahn und Stadt teilen sich die Bauarbeiten
Während die Bahn für alle Arbeiten zuständig ist, die den Bahnübergang tangieren, muss die Stadt die Tiefbauleistungen, den Straßenbau und die Erneuerung der Straßenverkehrsampelanlage tragen.

Die Bahn hatte die defekte Anlage bereits im Februar 2018 außer Betrieb gesetzt, später wurde die Straßenführung im Kreuzungsbereich in eine abknickende Vorfahrtsstraße geändert, was seither regelmäßig zu gefährlichen Situationen führt. Wegen der Unübersichtlichkeit der an der Kreuzung geltenden Regeln hatten sich auch schon mehrere Unfälle ereignet. Vor allem Radfahrer und Autofahrer zeigen sich im Begegnungsverkehr überfordert.

Ausfall des Notbetriebsmodus zwingt die Bahn zum Handeln
Lange Monate forderten Stadt und Betroffene ein rasches Handeln der Bahn, allerdings vergebens. Nun hatte der Ausfall des Notbetriebsmodus, in dem die Bahnanlage seit Monaten läuft, die Bahn quasi zum Handeln gezwungen: Sie stufte den prekären Übergang als Sofortmaßnahme ein, für den Gemeinderat war im August eine Eilentscheidung nötig. Wegen der nicht mehr zu beseitigenden Störanfälligkeit sei die Bahnverkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet gewesen, hieß es zuletzt.
Fahrradfahrer und Fußgänger können den Bahnübergang passieren, Autofahrer müssen die Gutenbergstraße weiträumig umfahren, um von der Nord- in die Südstadt zu kommen. Der Schienenverkehr ist von der Baumaßnahme nicht beeinträchtigt.