Ein Knall von einem Aufprall, anschließend kreischende Zugbremsen: Auf der Bahnstrecke der Bodenseegürtelbahn in Friedrichshafen-Kluftern ist am Freitagmittag ein Anschlag verübt worden. Ein Interregio musste eine Notbremsung vornehmen, nachdem er gegen Bretter und Baustoffe geprallt war. Ein Augenzeuge des Geschehens hatte sich anschließend bei der Redaktion gemeldet. Die Bundespolizeiinspektion Konstanz bestätigte den Vorfall dann auf Anfrage des SÜDKURIER am Freitagabend. Die Bundespolizei sei von der Notfallleitstelle der Deutschen Bahn informiert worden, dass der IRE 3045 von Basel nach Ulm Gegenstände im Gleisbereich überfahren haben soll, teilte eine Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Konstanz mit.

Zug konnte nach dem Unfall seine Fahrt fortsetzen

Die Gegenstände sollen zuvor von einer zunächst unbekannten Person dort auf die Gleise geworfen worden sein. Nach einer Schnellbremsung des Zuges und einem anschließenden Halt am Haltepunkt Kluftern konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen. Infolgedessen kam es bei zwei Personenzügen zu einer Gesamtverspätung von insgesamt 33 Minuten. Zum jetzigen Zeitpunkt seien laut Bundespolizei weder Sachschäden noch verletzte Personen bekannt.

Polizei ermittelt vor Ort den Tatverdächtigen

Die Bundespolizeiinspektion Konstanz hat unterdessen die Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen. Ein Tatverdächtiger konnte bereits durch die Landespolizei ermittelt werden, sagte die Sprecherin der Bundespolizeiinspektion.

Zeuge schildert dem SÜDKURIER das Geschehen

„Heute gegen 12.40 Uhr wurde ich Ohren- und Augenzeuge einer Notbremsung des Schnellzugs in Kluftern. Es stellte sich heraus, dass schwere Bretter hinter einer Baustelle in der Bahnhofstraße auf den Gleisen lagen und vom Zug erfasst wurden“, berichtet ein Anwohner gegenüber dem SÜDKURIER. Der Zug musste seiner Schilderung nach rund 20 Minuten stehen bleiben, bevor die Baumaterialien entfernt werden konnten. Auch habe er erfahren, dass die Polizei bereits rasch nach dem Vorfall einen Tatverdächtigen in Gewahrsam genommen habe, so der Anwohner.