Es war der Schockmoment für Claudius Wirth, als am 26. Juni vergangenen Jahres der Campingplatz Wirthshof innerhalb weniger Stunden durch Starkregen verwüstet wurde. Die Schäden waren enorm. 200 von 258 Stellplätzen wurden durch die Flut zerstört. Etliche Buchungen für die restliche Saison mussten storniert, 69 Dauercampern musste gekündigt werden. Heute schaut Claudius Wirth, Wirtshof-Chef, nach vorn und ist zuversichtlich. Die Sanierungen werden wie geplant Mitte Mai fertiggestellt sein und die Buchungen für die neue Saison laufen gut an.
Sanierungen bis Mitte Mai fertig
„Das Wetter hat die vergangenen Wochen super mitgespielt“, sagt Claudius Wirth im Gespräch mit dem SÜDKURIER. „Bis Ostern sind wir mit den Sanierungen fertig.“ Dann muss es nur noch grün werden, meint er. Das heißt, die neu sanierten Plätze sind erst ab Mitte Mai beziehbar. „Es ist natürlich schade, dass wir das Ostergeschäft nicht mitnehmen können.“ Die Stellplätze, die nicht von der Überschwemmung betroffen waren, sind bereits geöffnet.

Sanierungskosten liegen bei über 650.000 Euro
Obwohl das Unwetter bereits im Juni 2024 war, konnten die Sanierungsarbeiten erst Anfang 2025 starten. Wirth nennt dafür folgende Gründe: „Direkt nach der Überschwemmung hatten wir noch Gäste auf dem Platz und konnten nicht direkt beginnen.“ Anschließend standen Gespräche mit der Versicherung und die Suche nach einer geeigneten Sanierungsfirma an. „Wir hatten mehrere Firmen in der engeren Auswahl, aber nur eine hat uns überzeugt und unseren preislichen Vorstellungen entsprochen.“ Die Kosten für die Sanierung belaufen sich laut Wirth auf über 650.000 Euro.

Was wurde alles saniert?
Momentan laufen die Bauarbeiten noch auf Hochtouren. „Die Bagger befestigen momentan den Fahrbahnbelag und in der darauffolgenden Woche wird geteert“, sagt Wirth. Die Straße zu den früheren Dauercampingplätzen wurde neu gemacht. „Wir wollten das Straßenlayout etwas verspielter machen, es muss nicht immer alles quadratisch und praktisch sein.“
Die Straße schlängelt sich in mehreren Kurven durch die neu entstandenen und gut nachgefragten Premiumplätze. Deshalb habe man sich entschieden, das Angebot zu erweitern. Dafür wurden aus den veralteten Dauercampingplätzen neue und größere Touristikplätze gemacht, die für alle Interessierten buchbar sind.
Bei den Straßen hören die Sanierungsarbeiten nicht auf. Viele Leitungen mussten erneuert werden. Zusätzlich hat man die Chance genutzt und bereits weitere Rohre für zukünftige Projekte gelegt, so Wirth. Das ermöglicht, Glasfaserkabelanschluss an den Parzellen zu haben. Ebenso mussten die Plätze, nachdem sie vom Schlamm befreit wurden, neu befestigt werden. Das ist fast überall passiert, und die ersten Grashalme schieben sich bereits durch die Steine.

Weniger Plätze, dafür höhere Qualität
Nach den Sanierungsarbeiten hat sich die Zahl der Campingparzellen von 258 auf 238 verringert. „Wir haben weiterhin 45 Dauercamper und sobald alles offen ist, 193 Touristikplätze“, sagt Wirth. Viele der Parzellen seien vergrößert worden, da dort die Nachfrage gestiegen sei. „Wir haben mehr Familienplätze, die haben über 200 Quadratmeter und auch einige neue Campingflächen über 100 und 120 Quadratmeter.“ Die älteren seien deutlich kleiner gewesen.
Buchungen laufen gut an
„Für Ostern erwarten wir 90 Besucher auf dem Platz, im Hotel und den Chalets.“ Ab Juni geht Claudius Wirth dann von über 650 Buchungen für die restliche Sommersaison aus. „Ich habe vor drei Wochen das Buchungstool freigeschaltet und es sind bereits über 300 Buchungen eingegangen.“ Für das gesamte Jahr 2025 geht er sogar von der Übernachtungszahl von vor der Corona-Pandemie aus: „Ich denke, wir erreichen über 120.000 Übernachtungen, vielleicht sogar 130.000.“ Vergangenes Jahr lagen die Zahlen, den Flutschäden geschuldet, nicht mal bei der Hälfte.
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Zwar wirft das Hochwasser den Campingplatz in seiner Entwicklung rund zwei Jahre zurück, dennoch blickt Wirth zuversichtlich in die Zukunft. „Wir haben ungefähr die Kosten um drei bis vier Prozent angezogen.“ Das ist aber lediglich den Stromkosten geschuldet. Für die Zukunft gibt es bereits viele weitere Pläne. Die Umsetzung ist jetzt jedoch erst einmal nach hinten gerückt. Pump-Track, Paddel-Feld und andere „Nice-To-Haves“ müssen also noch warten, so Wirth.