Januar: Proteste der Landwirte
Markdorfer Landwirte beteiligen sich an den bundesweiten Protesten gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Vom Stüblehof startet der Zugmaschinen-Korso, der auf die B33 führt. Ihre Route spart die Markdorfer Innenstadt nicht aus. Die mit Protest-Bekundungen behängten Traktoren fahren auch am Rathaus vorbei. Denn der bäuerliche Unmut wendet sich auch gegen die Kommunalpolitik. Das Spektrum der Parolen reicht von deutlichen Warnungen nach Berlin bis hin zur Absage an rechte Parteien.

Februar: Großpfarrei künftig unter neuer Leitung
St. Nikolaus wird Pfarrkirche der neuen Kirchengemeinde Linzgau-Bodensee. Die Leitung ab spätestens 2026 wird der Engener Pfarrer und Dekan für den Hegau, Matthias Zimmermann, übernehmen. Im Zuge der Kirchenentwicklung 2030 werden die bisherigen 224 Seelsorgeeinheiten der Erzdiözese Freiburg zu 36 neuen Pfarreien zusammengeschlossen. In der neuen Großpfarrei St. Nikolaus Markdorf werden außer der Markdorfer Seelsorgeeinheit auch noch die Seelsorgeeinheiten Überlingen, Meersburg, Deggenhausertal, Salem-Heiligenberg, Birnau sowie Sipplingen aufgehen.

März: Auf der Suche nach einem Kinderarzt
Am 31. März schließt Kinderärztin Ulrike Laternser ihre Praxis. Ob es eine Nachfolge geben wird, ist zu diesem Zeitpunkt ungewiss. Und die Kinderärzte in der Nachbarschaft haben Aufnahmestopp. Es beginnt eine monatelange Zitterpartie mit zwei Ausschreibungsrunden – Markdorf droht den Kinderarztsitz zu verlieren. Im Sommer dann die Nachricht, dass es eine Bewerberin gibt. Die Suche findet ein glückliches Ende: Im November eröffnet die neue Kinderärztin Ramona Muraru die Praxis wieder und alle Eltern sind erleichtert.

April: Ulrich 5 geht an den Start
Mit einem kleinen Festakt und später einem Tag der offenen Tür eröffnet die Stadt ihren neuen Treffpunkt für die Markdorfer. Mit Aktionen und Veranstaltungen im Bürgertreff Ulrich 5 in der Ulrichstraße soll die Innenstadt belebt werden, Programmleiter wird Claudius Beck. In der „Werkstatt der Möglichkeiten“ sollen sich Bürger vernetzen. Bis Ende des Jahres finden über 100 Veranstaltungen statt, von Lesungen über Konzerte, Workshops und Gesprächsrunden.

Mai: Bürgerempfang mit Ehrungen
Beim Bürgerempfang in der Stadthalle werden Markdorfer für ihre Leistungen in unterschiedlichen Bereichen und ihren Einsatz geehrt. Ski-Olympiasiegerin Hilde Gerg verleiht dem Abend Promi-Glanz. Ehrungen gehen unter anderem an Vereinsmitglieder, Blutspender, Ehrenamtliche, Sportler, Turner, Mitglieder der DLRG-Gruppe, Schüler, den Feuerwehrkommandanten, Förster und einen Erfinder. Die Ehrungen seien laut Bürgermeister Georg Riedmann wohlverdient: Diese Menschen zeigten Eigeninitiative.

Juni: Überschwemmungen/Evakuierung Campingplatz
Plötzliche und intensive Regenfälle am 26. Juni sorgen in Markdorf und Oberteuringen für Überschwemmungen. Es trifft unter anderem den Campingplatz Wirthshof, wo der Muldenbach über die Ufer tritt und den Platz flutet. 200 Gäste müssen evakuiert werden. 65 Kräfte von Feuerwehren, DRK und DLRG sind im Einsatz. Auch am Gehrenberg entstehen große Schäden, die Ortsmitte von Oberteuringen steht unter Wasser. Viele Hilfsaktionen starten.

Juli: Sperrung der B33 zwischen Markdorf und Ittendorf
Knapp sechs Wochen war die B33 zwischen Ittendorf und Markdorf im Sommer gesperrt. Auf der 2,8 Kilometer langen Strecke wurde die Fahrbahn erneuert. Außerdem wurden neue Schutzplanken installiert und eine Querungshilfe für Fahrradfahrer gebaut. Die Kosten für die Arbeiten beziffert das Regierungspräsidium auf 1,19 Millionen Euro. Der Verkehr wurde teilweise über den Wirtschaftsweg umgeleitet, sodass die Hofläden erreichbar waren und der Busbetrieb aufrechterhalten werden konnte.

August: Neue Konzertreihe im Schlosshof begeistert
Bei den Konzerten im Schlosshof gibt es im August jeweils mittwochs erstmals vier Konzerte mit einer neuen musikalischen Ausrichtung. Es spielen die neu gegründete Band Five Senses rund um Sängerin Paula Stützenberger, die Musiker Lukas, Tim und Alex alias Cédric L‘amour, das Markdorfer Acoustic-Duo Julia und Olly Andersohn und die fünfköpfige Band BlueHart. Das Konzept findet großen Anklang und wird ein voller Erfolg, die Konzerte sind sehr gut besucht und die Besucher erleben unvergessliche musikalische Abende.

September: Das gelbe Haus in der Hauptstraße wird abgerissen
Das ganze Jahr über hatte der Wirbel um die von der örtlichen FDP gelb-pink angepinselte Hausruine die Debatten in Markdorf belebt. Das Gezerre zwischen dem Bauträger Betz und Weber und einem privaten Bauherren an der Ecke zur Biberacherhofstraße beschäftigte auch das Baurechtsamt. Im September wurde die Ruine des Ex-Cafés Ruess, deren hintere Hälfte schon seit Jahren abgerissen war, endgültig dem Erdboden gleichgemacht.
Oktober: Die Stadt kann wieder wirtschaften
Nach einem finanziell immens schwierigen ersten Halbjahr für die Stadt musste der Gemeinderat wegen massiver Einbrüche bei der Gewerbesteuer noch vor der Sommerpause eine Haushaltssperre beschließen. Nach Monaten des Sparens und einem Stopp bei den freiwilligen Leistungen kann die Haushaltssperre im Oktober wieder aufgehoben werden. Das Finanzjahr endet mit einer knapp schwarzen oder roten Null noch glimpflich.
November: Wochenmarkt an verschiedenen Orten
Der Wochenmarkt findet jeden Donnerstag in der Regel in der Marktstraße statt. Doch aufgrund der Bauarbeiten ist dies derzeit nicht möglich und der Markt wechselte auf den Marktplatz. Am 7. November ist wegen des Elisabethenmarkts auch der Marktplatz belegt, weshalb der Markt an diesem Tag in die Hauptstraße verlegt wird. Eigentlich eine einmalige Lösung – die aber gut ankommt und einige Besucher und Beschicker wünschen sich dies als Dauerlösung. Doch die Stadtverwaltung macht deutlich: Der Markt bleibt in der Altstadt.

Dezember: Im „Schwanenstüble“ endet eine Ära
Im Restaurant ‚Schwanenstüble‚ endet die Ära der Familie Öxle. Nach fünf Jahren als Pächter ist Schluss für den 56-jährigen Richard Öxle. Zuvor hatte er in dem Restaurant am Marktplatz bereits 20 Jahre mit seinem Vater Rudi Öxle zusammengearbeitet – Rudi Öxle in der Küche, Richard Öxle im Service. Verschiedene Gründe haben zu dieser Entscheidung geführt. Koch Daniel Wrona, der bereits seit 25 Jahren zum Team gehört, übernimmt das Restaurant. Der 38-Jährige hat bei Rudi Öxle bereits als Jugendlicher gearbeitet und seinen beruflichen Werdegang durchlaufen. Am 2. Januar eröffnet das Restaurant unter neuer Leitung.