Keine Angst vor der Zukunft – das gab Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, bei der Meisterfeier den rund 300 neuen Meistern aus 15 Gewerken mit auf den Weg. Bei der Übergabe der Abschlussurkunden wartete eine besondere Ehrung auf die jeweils Jahrgangsbesten. Dass sie die besten Abschlüsse gemacht hatten, wussten sie nicht – umso größer war dann die Überraschung.

So auch für Manuela Jauch aus Markdorf, die bei der Meisterfeier fehlte und von ihren Freunden per Handy darüber informiert wurde, dass sie im Gewerk Kraftfahrzeug-Techniker den besten Abschluss gemacht hat. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt die 24-Jährige. Ihren Meisterbrief hat Manuela Jauch erst vor wenigen Tagen mit der Post erhalten, ihr Notenschnitt lag bei 2,1.

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Berufswunsch stand schon im Jugendalter fest

Jauch ist in Ahausen aufgewachsen, mittlerweile wohnt sie in Markdorf. Nach ihrem Realschulabschluss am Bildungszentrum und einem Praktikum macht sie ihre Ausbildung zur KFZ-Mechatronikerin mit Fachhochschulreife beim Autohaus Wildi. Bereits als Jugendliche war der Berufswunsch immer klar. „Ich hatte Freunde, die an Autos geschraubt haben und so kam das Interesse“, sagt Jauch, die in ihrer Freizeit viel mit ihrem Hund Zuna – einer Pitbull-Dame – unterwegs ist.

Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung arbeitet sie in dem Beruf, bevor sie sich im vergangenen Jahr zur Meisterschule anmeldet. „So hat man einfach mehr Möglichkeiten und kann andere Positionen übernehmen“, erklärt die 24-Jährige ihre Entscheidung. Ein Jahr lang besucht sie in Singen die Hohentwiel-Gewerbeschule und legt im Dezember 2022 ihre Prüfung ab. Am Wildi-Standort in der Planckstraße kümmert sie sich nun um die unterschiedlichsten Bereiche – von der Info über das Lager, Werkstatt und Serviceberatung. „Wo ich jetzt bin, bin ich sehr zufrieden“, sagt sie.

In ihrer Meisterklasse die einzige Frau

Dass in ihrem Beruf mehr Männer als Frauen tätig sind, stört sie nicht. Auch in ihrer Meisterklasse war sie die einzige Frau. Über mehr Frauen in ihrer Branche würde sie sich freuen. „Letztlich macht es keinen Unterschied, ob Mann oder Frau, aber es ist immer gut, wenn die Geschlechter gemischt sind.“ Ihr Geselle, der sie ausgelernt hat, habe mal zu ihr gesagt, als sie eine Schraube nicht aufbekommen hatte: Geht nicht, gibt es nicht! „Ich habe gelernt, mir mehr zuzutrauen“, sagt Manuela Jauch.

Dass immer weniger junge Menschen im Handwerksbereich arbeiten, findet sie schade. Sie ist der Meinung, dass man bereits in der Schule anfangen sollte, nicht nur das Studium, sondern auch verstärkt eine Ausbildung zu bewerben. „Auch mit einer Ausbildung bekommt man einen guten Job und hat viele Weiterbildungsmöglichkeiten.“

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Reifenwechsel-Wochen stehen an

Für die 24-Jährige, die privat einen Audi A4 fährt, beginnt der Arbeitstag um 7.30 Uhr und endet gegen 17 Uhr. Die Mittagspause ist für Hund Zuna reserviert. Das Team in der Planckstraße besteht neben Jauch aus zwei Mechaniker, zwei Verkäufern und einem Betriebsleiter. In den kommenden Wochen gibt es viel zu tun: es stehen Reifenwechsel an. „Am schlimmsten ist es immer, wenn im Wetterbericht zum ersten Mal von Schnee die Rede ist“, sagt Jauch. Daher lautet ihr Tipp: Am besten bereits jetzt einen Termin vereinbaren.