Zum Schluss gibt es einen Kuss. Oder mehrere. Dietmar "Bitze" Bitzenhofer hat bei seiner letzten "Dreckkübel"-Moderation viel Lob von seinen Rednern erhalten und er selbst genoss und zelebrierte seinen Abschied.
So gab es einen Einblick ins private Fasnet-Familienarchiv sowie Rückblicke auf Veranstaltungen. Seine Frau Lisa Bitzenhofer kam mit ihren Mädels Inge Augner, Marlene Riederle, Regina Lorenz und Birgit Ziegler ein letztes Mal auf die Bühne, um sich zu verabschieden.
Aber ein Neuanfang ist in Sicht. Zumindest bewarben sich vier Nachwuchs-Büttel (Klaus und Dagmar Schön sowie Christine und Jörn Burger) als Vertretung, denn sie hatten den Grund für den Abschied längst ausgemacht: Altersdepression.

Er brauche eine Auszeit, dann würde "Bitze" seine vergessenen Witze wieder finden und die bissigen Kommentare ebenso. "Wir warten auf das Ende der Kur, dann ist er wieder in der Spur", so Dagmar Schön.
Dem Markdorfer Süden war Fritz Löffler auf der Spur. "Die meisten werden mich nicht kennen, ich komme von Markdorf Süd", so Löffler und zeigte auf ein "S" auf seinem T-Shirt. Er machte sich mit den Bewohnern auf eine Schlauchboot-Tour am Bodensee.

Albin Ströbele ließ Karten mit Adjektiven ziehen und baute diese dann nach einer zufälligen Reihenfolge in seinen Text ein – so kamen dann Verbindungen wie "verfressene" Zunftkapelle, "witziges" Städtchen, "elefantöse" Lokalzeitung und ein "hammerhartes" Narri Narro zusammen.

Manfred Weiß sinnierte über "Don Camillo" und "Peppone", die mit Pfarrer Uli Hund und Bürgermeister Georg Riedmann in Markdorf wohnen. Eine Lösung für den Bahnübergang hatte er auch parat. "Und dann noch auf die Schnelle, gebt dem Charly eine Kelle". Der würde dann den Verkehr regeln. "Die Probleme sind dann fern, unser Charly winkt so gern".

Dekan Peter Nicola aus Salem schlug ernste Themen an, zum Missbrauch in der katholischen Kirche sagte er: "Das ist zum Schämen, Weinen und Kotzen". Er ging auf die Klimaschutzproteste und die Verunglimpfung der Fasnet ein. Nicola schickte Grüße in die spaßbefreiten Zonen Hamburg, Berlin und Bremen. Dort sei man mit der Dämmung der Keller beschäftigt. "Damit euch niemand hört, wenn ihr dorthin zum Lachen geht".

Für Irritation sorgte Frieder Staerke mit seinem Auftritt als Mathematikprofessor. Er sprach im Schwiizerdütsch als über das Nutzen-Kosten-Verhältnis am Beispiel von Kartoffeln und Pommes.

Dies stieß auf wenig Verständnis – auch beim "Franzosen" Christian "Christion" Amann. Christion ist für pragmatische Lösungen. Er nannte ein Beispiel: "Rückwirkend betrachtet, hat ein besoffener LKW-Fahrer die beste innerstädtische Verkehrsplanung durchgeführt. Er hat die Ampel am Latscheplatz einfach über den Haufen gefahren." Natürlich ohne Planungsentwurf, ohne mehrtätige Beratungen, Einspruch oder gar Bürgerbegehen. "Und man sah: es war gut so."

Am Ende wurde es dann eng – schließlich mussten um 24 Uhr alle Teilnehmer zum Fasnetsverbrennen am Latscheplatz sein. Aber für einen Markdorfer Schunkelwalzer war noch Zeit.