Man hat sich schon beinahe daran gewöhnt, dass die Fasnet 2019 ins Frühjahr fällt. Und der kosmische Patzer vom Freitag ist rasch verziehen. So stand der Fasnetsunntig-Umzug nicht unter dem Motto, den Winter auszutreiben, denn der war ja längst weg – und die Sonne da.

Nach Schätzungen von Zunftmeisterin Birgit Beck säumten rund 3000 Zuschauer bei warmen Temperaturen die Straßen durch Markdorfs Innenstadt, und rund 1200 Umzugsteilnehmer kamen unter ihren Häsern ganz schön ins Schwitzen.

Originell und kreativ zeigten sich die Markdorfer Gruppen. „Jute statt Plastik“ war das Motto der Stadtgärtnerei, während die Möggenweiler sich als Kanalratten präsentierten und mit einem Abort-Rohr einen Wink gen Rathaus schickten.
Desaströse Ampelzustände wurden von der Gruppe Strunk und Frick auf die Schippe genommen.

Entgegen aller fastnachtlicher Riten stellte sich gestern die Frage, ob man etwas behutsamer mit Rassel, Karbatsche oder Ratsche hätte umgehen sollen, um nicht den Frühling noch einmal ins Bockshorn zu jagen? Und so war bisweilen unter so manchem Häs zu hören: „I muss so schwitze!“

Freunde der Narretei starten in den Fasnets-Endspurt. Am Fasnetsmentig heißt es traditionell ab 11 Uhr „Markdorf total verruckt“. Dem Ideenreichtum für Kostümierungen sind keine Grenzen gesetzt. Den Schlusspunkt setzt morgen um 19 Uhr das Dreckkübelgschwätz mit Schlussball in der Stadthalle. Restkarten gibt es an der Abendkasse.