Der Kampf war hart. Wurde er doch mit weichen Gummi-Säbeln und noch weicheren Wurfgeschossen geführt. Die Gegner auf der Walstatt: Hexen- und Teufel auf der einen, die Königliche Vermessungstrupp-Garde zu Fuß auf der anderen Seite. Laut übers Brexit-Durcheinander schimpfend, stürmten die bärenfell-bemützten Rotröcke die Obertorstraße herab.

Derweil sich die Hexen und Teufel aus der Rathaus-Verwaltung aufführten als sei Walpurgisnacht. Ein Drunter und Drüber rund um den Hexen-Kessel vor dem Rathaus, der dampfte, als gelte es den Hexenturm in Rauchschwaden zu verhüllen.

Hexen und Teufel – diese mit langen Hörnern und spitzen Dreizacks, jene mit langen Nasen und nicht minder spitzen Hexen-Hüten trieben allerlei Schabernack. Beide, die Teufel wie die Zauberinnen, wurden angeführt vom großen Zauber-Meister, einstigem Teufels-Geiger und zwischendurch Bürgermeister in der Gehrenbergstadt.

Dann, die Vermessungstrupp-Garde hatte das Schlachtfeld inzwischen erreicht, ihr Banner mit der Tagesparole "No for Brexit, yes for Hexit" gut sichtbar für die zahlreichen Schlachtenbummler auf und vor der Kirchenmauer postiert, um mit blankem Säbel gegen die Hexen-Teufels-Brut rund um den brodelnden Kessel vorzugehen.

Es gab ein furchtbares Getümmel. Das Schlachtenglück neigte sich hier- und dorthin. Am Ende siegten die disziplinierteren Vermessungstrupp-Gardisten gegen den wilden Zauberer-Haufen.

Bald lag man sich in den Armen, tanzte vor lauter Friedens-Freude. Den großen Zauberer alias Bürgermeister Georg Riedmann nahmen die Hexitiers fest.
Im Rathaus, so bestimmten die Sieger, solle nun ein König herrschen. Monarch wird Narrenbolizei a. D. Heinz Schwenninger, der nun statt grüner Dienstmütze eine Krone samt Locken-Perücke drunter tragen darf. Späterhin tauchte Zauber-Bürgermeister Riedmann wieder auf – und schenkte seinem Nachfolger das Bischofsschloss. Das Volk freut sich.

Unter Anleitung von Alfons Viellieber haben kräftige Zimmermänner die 22-Meter-Fichte vom Gehrenberg aufzurichten. Ein Geschäft, zu dem die Stadt- beziehungsweise Narren-Kapelle aufspielt, dirigiert von Martin Weiss.

Vize-Zunftmeister Dietmar Bitzenhofer moderiert das Geschehen. Er befragt Josef Weber, der zum 65 Mal dabei ist zu früheren Narrenbäumen.
Er charmiert mit den Garde-Mädchen und Bitzenhofer lädt zum Dreckkübelgschwätz am Fastnetsdienstag ein. Derweil wuchten die Narrenbaumsetzer den Baum Stück für Stück empor, bis er gerade steht.