S wird äll minder" sagen die Alten, wenn sie verklärt auf die eigene Jugend zurückblicken. So weit wollen wir nun doch nicht gehen. Aber im Vergleich zu den Vorjahren war beim gestrigen "Markdorf total verruckt!" bemerkenswert wenig los. Vielleicht lag es am garstigen Wetter, das sich zumindest am Vormittag nicht gerade narrenfreundlich zeigte. Im Schmuddelregen ersoffen, vom Winde verweht. So lautete das Motto, das Petrus der fröhlichen Markdorfer Narrengesellschaft aufgezwungen hatte. In unserer Redaktion hingegen drängten sich die Narren wie eh und je, froh diesmal, sich aufwärmen und vor dem nasskalten Geschmuddel ins Trockene retten zu können.

Keine Narrengruppen, sondern gähnende Leere plus Autos. Der Rathausplatz gestern Nachmittag.
Keine Narrengruppen, sondern gähnende Leere plus Autos. Der Rathausplatz gestern Nachmittag. | Bild: Sonja Strunk

Tolle Ideen und Kostümierungen hatten sich die Markdorfer auch diesmal wieder ausgedacht: Von den "Bischofsschloss-Mäusen" des katholischen Kirchenchors über die Ampelmännchen und -damen der Kaujohle um Hardy Frick bis zum phänomenalen Schloss-Dämon in fernöstlicher Neujahrstradition um Clemens Rid. Die hätten, wie in den Vorjahren auch, ein großes Publikum verdient gehabt. Doch im Städtle selbst blieb es ungewohnt ruhig für einen "Total verruckt"-Montag, selbst am Nachmittag, als es im Laufe der Zeit wieder schöner Wetter wurde und sogar für kurze Zeit die Sonne herauskam. Wir hoffen jetzt alle, dass das nur ein einmaliges "Schwächeln" war und sich nicht gleich die schöne Tradition der Markdorfer Straßenfasnet in einem schleichenden Niedergang befindet.

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