Am Montag öffnen die Schulen. Dies jedoch nur sehr eingeschränkt, denn Präsenzunterricht gibt es nur in den Abschlussklassen der weiterführenden Schulen. Im Schulverbund des Markdorfer Bildungszentrums (BZM) betrifft das die Neunt- sowie die Zehntklässler und im BZM-Gymnasium die Schüler der beiden Jahrgangsstufen (J1 und J2). „Wir haben Glück“, sagt Gymnasial-Direktorin Diana Amann. Das Schulgebäude sei ausgesprochen weitläufig. Und selbst in der derzeitigen Umbauphase – die Naturwissenschafts- und Technikräume werden saniert – bleibe hinreichend Platz, damit sich die Schüler gut aus dem Weg gehen können.
Gestaffelter Unterrichtsbeginn
Es beginnt schon am Morgen. Wie Roger Brand, stellvertretender Leiter des Gymnasiums berichtet, starten die 54 Schüler der J1 um 7.45 Uhr in den Unterricht, während die 21 Schüler der J2 erst um halb neun ihr schulisches Tagwerk angehen. Dieselbe Staffelung besteht am Schulverbund, der seine 300 Neunt- und Zehntklässler gleichfalls in zwei Blöcke teilt. Dementsprechend zueitversetzt endet auch der Unterricht.

Maximale Distanz zwischen den Lerngruppen
Brand trägt einen Karton unterm Arm. Darin befinden sich die Sprühflaschen mit dem Desifektionsmittel, die er in den Klassenräumen verteilen wird. „Die hat der Schulträger für uns besorgt“, erklärt er. Zu den Aufgaben des Schulträgers, also des Bodenseekreises, gehört es, die Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Schulbetrieb zu schaffen. In Zeiten der Corona-Pandemie bedeutet das, auch für die vorgeschriebene erhöhte Hygiene zu sorgen. „Wir haben ausreichend Seife und Handtücher bekommen“, erklärt Amann. Zu den coronabedingten Hygienemaßnahem kommen noch die gleichfalls vorgeschriebenen Abstandsregeln hinzu. „Zwischen den Lerngruppen herrscht maximale Distanz“, erklärt sie. Je eine Klasse sitze in einem der Flure beziehungsweise Stichgänge. Geachtet wurde auch auf den größtmöglichen Abstand zwischen Gymnasium und Schulverbund. In den Unterrichtsräumen sitzt an jedem Tisch nur ein Schüler. Zwischen den Tischen liegen je anderthalb Meter. Rot-weiße Markierungen erinnern – neben einem zusätzlichen Hinweisschild an der Tür – auch vor den Sekretariaten ans Abstandsgebot.
Es gibt weder Partner- noch Gruppenarbeit
Unterschiedlich gehen die beiden BZM-Schulen mit den Fächern um. Während sich der Präsenzunterricht lediglich auf die Fächer, Mathematik, Deutsch und Englisch beschränkt, unterrichten die Lehrer am Gymnasium alle Fächer. Die Sportlehrer beschränken sich dabei jedoch auf die Theorie-Inhalte. „Wir mussten natürlich auch unser gesamtes pädagogisches Konzept anpassen“, erklärt Amann. „Es gibt weder Partner-, noch Gruppenarbeit“, erläutert Brand. Überhaupt, so erläutert Schulverbundleiterin Veronika Elflein, erwarte die Schüler ab Montag ein anderer Unterricht als der von ihnen gewohnte. „Wir müssen in dieser besonderen Situation auf den sogenannten Frontalunterricht zurückgreifen“, bedauert Elflein. Die Lehrkräfte prägen das Unterrichtsgeschehen, lenken, vermitteln, während die Schüler zuhören. Lehrerzentrierte Wissens- beziehungsweise Kompetenzvermittlung habe indes den großen Nachteil, dass sie recht schnell ermüde. Noch etwas bedauert Elflein. In diesem Schuljahr fallen sämtliche außerschulischen Veranstaltungen aus. So gibt es keine Abschlussfeier für die Entlassschüler. Ebensowenig finden Wandertage oder Klassenfahrten statt. Trotz aller Einschränkungen aber gilt: „Wir freuen uns auf unsere Schüler“, sagt Elflein.