Noch sieben Monate, dann ist das Rathaus fertig, jedenfalls nach dem aktuellen Stand der Arbeiten. Das erklärte Bürgermeister Georg Riedmann am Dienstagabend im Gemeinderat. Zuvor hatten die Räte ein neues Vergabepaket beschlossen, inzwischen das fünfte seit April vergangenen Jahres.
Sieben Firmen aus der näheren, aber auch der weiteren Region – bis in den Schwarzwald – werden nun mit Bodenbelags-, Fliesen-, Metallbau-, Spengler und Schlosserabeiten beauftragt, aber auch mit der Baureinigung. Insgesamt schlägt das Vergabepakt mit rund 700.000 Euro zu Buche.
Sanierung bleibt im finanziellen Rahmen
„Die Summe lässt sich im Budget darstellen“, sagte Architekt Dietmar Kathan. Er hatte dem Gemeinderat seine Vergabevorschläge erläutert. Die orientieren sich am jeweils günstigsten Angebot. Wobei das, was die angeschriebenen Unternehmen verlangten, teils unter den vom Büro GMS Architekten veranschlagten Kosten lag, teils aber auch darüber. „Inzwischen haben sich Leistungsverzeichne und die Marktpreise wieder etwas angenähert“, erklärte Kathan. Leistungsverzeichnisse sind die vom Architekturbüro aufgestellten Kostenkalkulationen.

Für die Bodenbelagsarbeiten etwa wurden rund 102.000 Euro veranschlagt. Das günstigste Angebot kam von einer Tettnanger Firma. Es liegt rund 2000 Euro über der Kostenberechnung. Unter der Kostenberechnung liegt das Angebot für Fliesenarbeiten von einer Firma aus Hilzingen.

Gleiches gilt für die Baureinigung, die ein Gottmadinger Betrieb für nur etwas mehr als 60 Prozent der berechneten Kosten ausführen wird. Deutlich teurer als in der Kostenberechnung angesetzt, kommen dagegen die Spenglerarbeiten. Gleiches gilt hier wiederum fürs Gewerk Metallbauarbeiten, für die Brandschutztüren wie auch für die Schlosserarbeiten. Was, so Architekt Kathan, auf die starken Schwankungen der Materialpreise für Metall zurückzuführen sei.

Erleichterung im Gemeinderat
Riedmann lobte die „solide Arbeit“ des Architekturbüros. „In diesen Zeiten ist das ein ausgezeichnetes Ergebnis“, erklärte er. Es sei gelungen, die Kosten einzudämmen, sie also gerade nicht explodieren zu lassen. Mit Blick auf die Preisentwicklungen im Bausektor sprach auch Uwe Achilles, Fraktionsvorsitzender der SPD, von einem „tollen Ergebnis“.
Komplexe Statik bremst Bauarbeiten ein
Architekt Kathan hatte, bevor er auf das Vergabepakt zu sprechen kam, die Fortschritte bei der Rathaussanierung skizziert. Manches befinde sich immer noch im Rückbau, was der komplexen Statik zu schulden sei, die kaum gleichzeitiges Arbeiten an verschiedenen Stellen erlaube. Vorangekommen sei man bei der Innendämmung, ebenso beim technischen Ausbau. Kabel und Belüftung liegen bereits. Auch seien die Holzfenster schon eingebaut. Nächster Schritt sei die Außenfassade.
Klimaneutralität beginnt beim Bauen
Die Außenfassade sprach Dietmar Bitzenhofer an. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler erinnerte an die sogenannte graue Energie, die etwa beim zweimaligen Brennen der Steine für den vorgesehenen neuen Klinkervorsatz des Rathauses verbraucht werde.

„Klimaneutralität beginnt schon beim Bauen“, betonte Bitzenhofer und merkte noch an, dass er sich eine Putzfassade gewünscht habe. Bei künftigen Bauvorhaben in der Stadt müsse man die Gestehungsenergie, also die graue Energie mit berücksichtigen.