Wie kommen mehr Menschen in die Markdorfer Innenstadt? Dieses Thema steht bereits länger auf der Agenda und hat auch für 2022 oberste Priorität beim Stadtmarketing. Für Lucie Fieber, Geschäftsführerin von Markdorf Marketing, geht es vor allem darum, nicht nur die Kauflust der Markdorfer und Besucher anzuregen, sondern die Innenstadt als Treffpunkt wieder neu zu erleben und zu entdecken.
Erhöhung der Aufenthaltsqualität in der Ochsenlücke
„Mir ist es wichtig, dass es nicht nur um die Kaufkraft geht“, so Lucie Fieber. Diese sei zwar gut, aber man müsse den Menschen mehr bieten als Rabattaktionen und Preisnachlasse. „Darauf springt kaum noch jemand an“, sagt die Stadtmarketing-Chefin. Die Stadt müsse als zweites Wohnzimmer, als Garten, gesehen werden, in dem sich die Besucher gerne und unverbindlich aufhalten und Lust bekommen durch die Stadt und die Geschäfte zu schlendern.
Ein Gestaltungsbeirat, der sich unter anderem aus Bürgermeister Georg Riedmann, Bauamtsleiter Michael Schlegel, Lucie Fieber und einigen Gemeinderäten zusammensetzt, kümmert sich um die Erhöhung der Aufenthaltsqualität, um Sitzmöglichkeiten und Bepflanzung. So soll zeitnah die Ochsenlücke aufgewertet werden.

Unterstützung bekommt Lucie Fieber bei ihren Bemühungen von Josef Röll, Innenstadtberater der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK), der die Stadt für ein Jahr beraten wird. Derzeit läuft eine Befragung der Betriebe aus den Bereichen Handel, Gastronomie und Dienstleistung. Durch die Umfrage an die Innenstadtakteure sollen Potenziale aufgezeigt werden. Eine Passantenbefragung wird die nächste Aktion sein, um Antworten von den Kunden zu bekommen. Anschließend werden Arbeitsgruppen gebildet, um Verbesserungen aufzuspüren und umzusetzen.
Großbaustelle am Stadtgraben von März bis Mai
Herausfordernd wird die Zeit von März bis Mai, wenn der Latscheplatz umgebaut wird und am Stadtgraben ein Kreisverkehr entsteht. Dann wird die Hauptstraße ab dem alten Post-Gebäude zur Sackgasse. Damit dieser Bereich von den Kunden nicht vernachlässigt wird, sollen während der Baumaßnahme verschiedene Aktionen stattfinden, Lucie Fieber nennt es „mit den 8-Ks durch die schwierige Zeit“. Dazu zählen Künstler, Kinderaktionen, Kaffee-Klatsch, Kettensäge, Kurioses, Kübelpflanzen, Karussell und Klangvolles.

Veranstaltungen wie Dixiefest und Stadtfest fest eingeplant
Gute Nachrichten gibt es zu den Veranstaltungen. Lucie Fieber geht davon aus, dass die Feste, auf die zwei Jahre verzichtet werden musste, 2022 stattfinden werden. Das Dixiefest ist auf den 8. Mai datiert. „Ich sehe bis dahin keine Beeinträchtigungen durch Corona. Mit einem guten Hygienekonzept sollte das machbar sein“, so Fieber.
Das Fest findet im Freien statt und auf die dann geltenden Corona-Bestimmungen könne man jederzeit reagieren, sei es, den Bereich abzusperren, Kontakte zu erfassen oder nur eine beschränkte Besucherzahl zulassen zu dürfen. „Wir sind in den Planungen, werden Gas geben und wieder Musik in die Stadt bringen“, sagt Lucie Fieber. Der verkaufsoffene Sonntag und der Krämermarkt beim Elisabethenmarkt hätten Anfang November auch gut funktioniert.
Neues Konzept für die Musiknacht
Die Wirte überlegen laut Lucie Fieber wieder die Musiknacht anzubieten. Hier müsse man offen sein für Neues, so Fieber, die sich gut vorstellen kann, eine Musiknacht ebenfalls im Freien und vor den Türen der Gastronomie stattfinden zu lassen. „Hier gibt es erste Überlegungen, aber die Lust ist da und es macht auch Spaß, kreativ zu sein.“
Dann finden vom 25. bis 28. Mai die Open-Air-Konzerte auf den Marktplatz statt. Das Stadtfest ist von 17. bis 19. Juni terminiert. Auch das Stadtradeln findet wieder statt, in diesem Jahr vom 16. Juni bis 3. Juli. Und von 31. Juli bis 7. August gastiert der Zirkus Renz in Markdorf. Als neue Veranstaltung ist ein „Tag der Landwirtschaft“ – ähnlich wie der „Tag der Wirtschaft“ – in Ittendorf geplant. Ein Termin steht noch nicht fest.