Viele Musikvereine haben es derzeit schwer, denn die eigenen Konzerte und Veranstaltungen werden abgesagt, die kameradschaftlichen Proben entfallen. Das trifft auch den MV Kluftern, wie Vereinsmitglied Sebastian Thoma in einer Pressemitteilung schreibt. Am Wochenende vor Ostern findet normalerweise das Frühjahrskonzert statt. Die Freude auf den Frühling wird zusätzlich musikalisch verstärkt, wenn der Musikverein die Gäste ins Bürgerhaus lockt und von der mit Blumen geschmückten Bühne feine Klänge zum Besten gibt. Doch dieses musste aus den bekannten Gründen abgesagt werden, was unter anderem zu finanziellen Einbußen führt. Den Vereinsmitgliedern blute aber laut Thoma vor allem deswegen das Herz, da die mühsam geprobten Stücke nicht zum Besten gegeben werden können.

Musikalische Frühjahrsgrüße aus den eigenen vier Wänden

Einige Musiker vom MV Kluftern wollten sich die Freude an der Musik jedoch nicht nehmen lassen und beschlossen daher im Sinne von „stay at home – play at home“ und „Musik verbindet“ getrennt von zuhause, aber dennoch gemeinsam zu musizieren, um musikalische Frühlingsgrüße zu versenden. Entstanden ist ein munteres Video, das auf dem Youtube-Kanal des Vereins abrufbar ist. Die Musiker spielen den Ruetz-Marsch von Erwin Trojan.

Dass die Idee ein toller Erfolg für den Verein ist, lässt sich schon allein daran ableiten, dass das 3:28-minütige Video binnen 48 Stunden mehr als 1000 Aufrufe erhalten hat, was etwa der drei- bis vierfachen Anzahl an Gästen des Frühjahrskonzerts oder einem gut gefüllten Festzelt entspricht, freut sich Sebastian Thoma. Weiter gedacht ist die Nutzung von Video-Plattformen für Vereine auch eine Möglichkeit andere, vielleicht neue Zuhörer zu erreichen, so Thoma. Auch für die Vereinsmitglieder sei das Ganze als gewinnbringend zu betrachten, konnte man so doch trotz der räumlichen Trennung die Kameradschaft pflegen und verstärken.

Video als Mutmacher und Hoffnungsschimmer

Das Video könne als Mutmacher und Hoffnungsschimmer in besonderen Zeiten für alle aber auch als nette musikalische Unterhaltung für Musikfreunde der Region gesehen werden und als Beweis gelten, dass das kulturelle Leben während der Einschränkungen dennoch nicht schlafe. „Letztlich ist es auch ein Beispiel dafür, wie man als Musikverein kreativ mit der Corona-Situation umgehen kann und ist deshalb auch als eine Anregung und als Vorbild für die anderen Musikvereine der Region zu verstehen“, schreibt Thoma.