477 Straftaten weist die Kriminalstatistik 2021 für Markdorf auf. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 30 Prozent, 2020 waren es 690 Straftaten. Für die Polizeistatistik sind der Fünfjahresvergleich und die Häufigkeitszahl Werte, an denen man sich orientieren kann. Im Fünfjahresvergleich liegt der Schnitt für Markdorf bei 577 Straftaten pro Jahr.
Bei der Häufigkeitszahl wird die Zahl der Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner – Markdorf liegt hier bei 3370 Straftaten, der Bodenseekreis bei 3950, das Land Baden-Württemberg bei 4380. „Markdorf liegt unter dem Schnitt“, sagt Stephan Stitzenberger, Leiter des Polizeireviers Überlingen, zu dem Markdorf, Bermatingen und das Deggenhausertal gehören, bei der Vorstellung der Zahlen.
Weniger Straftaten aufgrund weniger Veranstaltungen
Viele Straftaten finden im öffentlichen Raum statt, erklärt Stephan Stitzenberger den Rückgang der Zahlen. Die Corona-Maßnahmen, die auch das Jahr 2021 stark geprägt haben, spiegeln sich wie schon 2020 erneut in der Statistik. Wo keine Menschen aufeinandertreffen können und keine Feste stattfinden, bei denen Alkohol getrunken wird, da kein Ärger, kein Streit, keine Eskalation.
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ravensburg hat es 2021 einen Rückgang der Straftaten um 2040 Fällen (minus 7,2 Prozent gegeben), im Bodenseekreis gab es 1567 Straftaten (minus 15,4 Prozent). In Markdorf gab es einen Rückgang um 213 Fälle, von 690 in Jahr 2021 auf 477. „Wir pendeln uns wieder ein, wo wir vor Corona waren“, so Stephan Stitzenberger.
So sieht die Polizeistatistik für Bermatingen und Deggenhausertal aus
Kein einziger Wohnungseinbruch 2021 in Markdorf
Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Wohnungseinbrüchen. Hier steht bei Markdorf für 2021 die Zahl 0, 2020 waren es zwei, 2019 waren es 13 Einbrüche. „Hier haben wir es mit einem Delikt zu tun, das klar rückläufig ist“, sagt Robin Damast, Leiter des Polizeipostens Markdorf. Aufgrund der Corona-Pandemie seien die Menschen mehr zuhause gewesen. Auf der anderen Seite habe die Polizei mit Ermittlungsgruppen Erfolge erzielen können und die Präventions- und Aufklärungsarbeit hat die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert.

Auch immer wieder ein Thema in der Öffentlichkeit sind Betrugsdelikte wie „falsche Polizisten“, „Gewinnversprechen“. „Schockanrufe“ und „Enkeltrick“. Dennoch gelingt es den Täter mit immer dreister werdenden Vorgehen gezielt, Senioren zu betrügen und ihnen Geld abzunehmen. Die Mehrzahl seien laut Statistik Versuchsstraftaten, es gebe nur wenige vollendete Taten, allerdings die dann mit hohen Schadenssummen. „Wir weisen überall daraufhin, aber es fallen immer noch zu viele Menschen auf die perfide Masche rein“, so Robin Damast. Beide Polizeibeamte betonen, wie wichtig es sei, weiter zu sensibilisieren und gegenüber Geldforderungen am Telefon oder an der Haustür misstrauisch zu bleiben. Die Vermögens- und Fälschungsdelikte liegen bei 113 Fällen, 2020 waren es 155.
Rückgang in allen Deliktsbereichen
Bei der Gewaltkriminalität gab es einen Rückgang von 19 auf 12 Fälle (minus 36,8 Prozent) die Rauschgiftkriminalität ist von 48 auf 28 Fälle gesunken (minus 41,7 Prozent). Es gab drei Fälle (2020: vier) von Gewalt gegen Polizeibeamte. Die Straftaten gegen sexuelle Bestimmung blieben mit 13 konstant. Die Körperverletzungen gingen von 85 auf 46 zurück (minus 49,9 Prozent), Diebstahldelikte von 210 auf 138 (minus 34,3 Prozent) und sonstige Straftaten von 139 auf 110 (minus 20,9 Prozent). Angestiegen ist nur der Bereich der Computerkriminalität um zwei Fälle, von 15 auf 17 (plus 13,3 Prozent). Es gab keine Straftaten gegen das Leben. Häusliche Gewalt wird in der Markdorfer Statistik nicht separat aufgeführt.

Tatverdächtige gab es in Markdorf insgesamt 205, davon waren 50 weiblich und 155 männlich. Sieben Tatverdächtige waren unter 14 Jahre alt, 41 zwischen 14 und 21 Jahre und es gab 70 nichtdeutsche Tatverdächtige.