Laut tröten und trommeln die fünf Mitglieder des neu gegründeten Fanclubs „K-Block“ und feuern die Fußballer des SC Konstanz-Wollmatingen mit geballten Fäusten an. Nicht auszumachen ist, wo der Schweiß in der extremen Hitze und Schwüle mehr fließt: Bei ihnen oder den Spielern. Alle sind mit Herz und viel Engagement beim Auftakt des SC-Markdorf Cup dabei. „Kein Wetter ist uns zu schlecht und kein Weg zu weit“, sagt „Amigo D“, der mit dem Chef der Truppe, Peter Kokay, dem kleinen Gregor, René und Sebastian ihre Elf gegen den SV Deggenhausertal unermüdlich unterstützt. Doch nach 90 Minuten steht es 1:1 und leider – aus ihrer Sicht – gewinnt der SV Deggenhausertal das Elfmeterschießen. Nun jubeln die Fans aus Deggenhausertal, unter ihnen Wolfgang Rößler, langjähriger Vorsitzender. Sprecher Peter Posprich, der das vom Vorsitzenden Markus Kieferle organisierte Turnier aushilfsweise unterstützt, gratuliert über Lautsprecher aber auch dem „sympathischen“ Konstanzer Verbandsligisten nachträglich zum Aufstieg.

Die Stimmung ist allseits gut. Wer glaubte, Austin Adebayo Adefeyiju, Starstümer des SCM der vergangenen Saison, zu erleben, der zu den Konstanzern gewechselt war, wurde enttäuscht: Verletzungsbedingt musste dieser auf der Zuschauerbank Platz nehmen, nachdem der noch in Markdorf Wohnende seine ehemaligen Markdorfer Fußballkumpels umarmt hatte. Zufrieden ist Posprich mit der Zahl der Zuschauer. Einige mehr hätte man sich bei den Heimspielen schon gewünscht, aber die Stimmung zum Auftakt machte das wett.

Erstmals wurde das Vorbereitungsturnier auf eine kompakte Woche, also die Hälfte, begrenzt, damit die Vereine ihre Termine besser koordinieren können. Hier und da wurde der Wunsch geäußert, das Turnier eine Woche früher zu starten. Ob das möglich ist, soll noch besprochen werden. „Wir wollen auch immer höher klassifizierte Mannschaften einladen und die beginnen schon Ende Juli mit den offiziellen Verbandsspielen“, so Markus Kieferle. Bis zu zwölf Mannschaften spielten oft schon mit; heuer sind es zehn; zwei konnten kurzfristig nicht teilnehmen, deshalb wurden aus zwei Blitzturnieren reguläre Fußballspiele.

Zu den Fans gehört Gina Weber (25). Sie ist Markdorferin „durch und durch“ und Gesellschafterin bei der Unternehmensgruppe Weber, dem Hauptsponsor des SCM, und fühlt sich auch deshalb dem Verein stark verbunden. Auch ihr Bruder Luis (22), spielt in der Ersten. Wann immer es geht, schaut sie den Spielen zu. „Dieses Jahr ist der Markdorf-Cup etwas dünn, aber es werden hochklassige Spiele geboten und das zieht Besucher und Vereine aus dem weiten Umkreis an.“

Positiv bewerten auch die drei Brüder, die beim SV Kehlen spielen, den Markdorf-Cup. Domingos Manzambi ist als Trainer erstmals dabei: „Zum Vorbereiten der Saison ist das super. Das einzige Manko ist, dass wir weitergekommen sind, weil sich unsere Termine dadurch verändern. Jetzt müssen wir unsere Freundschaftsspiele verschieben“, bedauert er auf höchstem Niveau, aber die Jungs kommen auf ihre Kosten. Alle Teams gehen an ihre Grenzen, trotz der Hitze. Gut, dass es Trinkpausen gebe, fügt sein Bruder Dieudonné hinzu. „Es macht Spaß, sich zu beweisen, es geht um die Ehre, das ist wichtig, um Selbstbewusstsein zu tanken und Einstellungen zu testen.“ Exancé, der dritte Bruder, nickt zustimmend.