Autofahrer müssen in der Tiefgarage Bischofsschloss bis auf Weiteres ohne die 30 Stellplätze des unteren Parkdecks auskommen. Laut Stadtverwaltung Markdorf werden zu erledigende Sanierungsarbeiten voraussichtlich bis ins Frühjahr 2021 hinein andauern.

Für dieses Projekt sind im städtischen Haushalt 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. Das obere Parkdeck sowie die Durch- und Ausfahrt können vorerst weiterhin wie bisher genutzt werden.

Inzwischen sind im unteren Parkdeck zahlreiche Holzstämme sowie Stahlträger zur statischen Absicherung der Zwischendecke eingebaut worden, damit das obere Parkdeck benutzbar bleiben kann. Diese Arbeiten sind vom Unternehmen MV Holzbau erledigt worden.

„Die Holzstämme stammen aus dem Markdorfer Forst“, erläutert Alfons Viellieber, Chef MV Holzbau. Thilo Brändle, Statiker des Markdorfer Büros Knepple Brändle, ergänzt: „Die Holzstämme erfüllen die Erfordernisse der Statik und auch des Brandschutzes absolut.“ Diese statische Absicherung – Absprießung genannt – werde in regelmäßigen Abständen kontrolliert.

Die Absprießung der Zwischendecke ist im Vorgriff auf die eigentlichen Sanierungsarbeiten geschehen, wie Monika Schneider vom Markdorfer Stadtbauamt erklärt. „Wir hoffen, mit den Sanierungsarbeiten im Herbst beginnen zu können, die Ausschreibung hierfür ist in Vorbereitung.“

Die Sanierung des Parkhauses Bischofsschloss ist wegen diverser Schadstellen notwendig geworden. „Als das Parkhaus gebaut wurde, gab es noch keine Vorschriften für Schutzbeschichtungen, damit keine Chloride von Streusalz durch Risse in die Stahlarmierung eindringen können“, berichtet Schneider. Und eben diese Chloride/Salze haben beispielsweise Korrosionsschäden, also Roststellen in den Stahlarmierungen verursacht, die aufwendig behoben werden müssen.

Susanne Gieler-Breßmer, Sachverständige des Süßener Ingenieurbüros IGF, hatte in der Septembersitzung 2019 des Gemeinderates Gutachten vorgestellt, wonach das Parkhaus Bischofsschloss sowie das Parkhaus Poststraße sanierungsbedürftig sind. Im Falle der Tiefgarage Bischofsschloss ist die Angelegenheit noch dringlicher als im Parkhaus Poststraße.
In den Folgemonaten ist laut Monika Schneider, Stadtbauamt Markdorf, ermittelt worden, welche Lösung für den Ablauf der Sanierung der Tiefgarage Bischofsschloss die beste sei. Schneiders Angaben zufolge eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit, weil diverse Sachverständige und Fachbehörden eingebunden werden mussten. Und auch für die Ausschreibung der Sanierungsarbeiten müssen Sachverständige einbezogen werden.
„Höchstwahrscheinlich muss die Zwischendecke abschnittsweise erneuert werden“, erklärt Statiker Thilo Brändle. Für solche Sanierungsarbeiten bestehen nach seinen Angaben besondere Erfordernisse, die nicht von jedem Bauunternehmen erfüllt werden können.
Parkhaus Poststraße weiterhin benutzbar
Auch das Parkhaus Poststraße ist sanierungsbedürftig. Aus statischer Sicht könne es weiterhin benutzt werden, erklärt der Sachverständige Thilo Brändle vom Markdorfer Büro Knepple Brändle.
Das Gebäude müsse aber überwacht und regelmäßig kontrolliert werden, ob und wie sich dessen Zustand verändert. Sprich es gebe ein Monitoring, wobei sehr genau auf die Schadstellen geachtet werde, um bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen.