Was Friseure können, können nur Friseure. Der Spruch ist alt, trifft aber noch zu. Ob sich Zimmermeister und CDU-Stadtrat Alfons Viellieber daran erinnert fühlte, als er das vermeintliche Expertenwissen seiner Ratskollegen bestaunte? Aus den Reihen der SPD, der Freien Wähler und der FDP war Kritik laut geworden.
Die entzündete sich daran, dass die Raumbedarfsplanung fürs Rathaus den Wandel der Arbeitswelt nicht berücksichtige. Richtig ist, dass Arbeitsmarktforscher solchen Wandel nicht bestreiten. Wo dieser Prozess hinführt, deuten sie aber nur an. Für konkretere Aussagen ist es wohl noch zu früh. Die Entscheidungen für Markdorf stehen aber jetzt an. Also ist Vertrauen auf Expertenwissen nötig, etwa auf die Aussage des hinzugezogenen Beratungsbüros.
Erklärungen und Begründungen sind gefragt
Umso bedauerlicher scheint, dass im Rat Zweifel an der Urteilsfähigkeit der Verwaltung keimt – in Bezug auf deren ureigene Arbeit. Höchste Zeit also, dass aus dem Rathaus Erklärungen kommen, was arbeitsorganisatorisch sinnvoll ist – und warum. Damit nicht der Zweifel aus dem Rat in die Bürgerschaft schwappt.