Ein 90 Quadratmeter großes Banner ziert seit einiger Zeit das Baugerüst an der Burg Meersburg. Ein zweites Banner hängt am Parkhaus am See. Darauf zu sehen sind ein weihnachtliches Motiv mit dem Schriftzug „Gemeinsam in Meersburg“ und die Logos zahlreicher Verbände und Attraktionen sowie die Stichworte „Kultur, Geschichte, Genuss und Freizeit“. Diese Plakate sollen für die Stadt als ganzheitliches Erlebnis werben und die Gemeinschaft stärken.

Hinter der Aktion steht ein Runder Tisch, eine offene Gruppe, die die Stadt voranbringen möchte. Mit dabei sind das Gastgeberforum, die Therme und das Vineum, die Stadt, die Burg sowie der Gewerbeverein „Aktiv für Meersburg“, der Zusammenschluss von Handel, Dienstleistung und Handwerk.

Angebote werden auch im Winter aufrecht erhalten und ausgebaut

„Mit den Bannern soll in der Weihnachtszeit gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden“, erklärt Tobias Stoiber, der ab Januar die Leitung von Meersburg Tourismus übernimmt. Die Banner hätten eine Ergänzung zum Weihnachtsmarkt sein sollen, der coronabedingt abgesagt wurde. Vielfach herrsche noch das Vorurteil, dass Meersburg im Winter „tot“ sei. Deshalb wollen die Akteure darauf aufmerksam machen, dass die Angebote auch in der ruhigen Jahreszeit aufrecht erhalten und ausgebaut werden, fasste Stoiber die Idee zusammen.

Rund 20 Prozent der Betriebe in der Gastronomie ganzjährig geöffnet

Hotelier Manfred Lang als Vertreter des Gastgeberforums ergänzt: „Wir wollen zeigen, dass wir auch jetzt, in der ruhigen Zeit, für die Bevölkerung da sind.“ So hätten zum Beispiel in der Gastronomie rund 20 Prozent der Betriebe ganzjährig geöffnet. Aber selbstkritisch sagt er, man könnte die Informationen, welcher Betrieb wann geöffnet hat, besser kommunizieren. Dies sei einer der Gründe, warum er sich am Runden Tisch engagiere, sagt Manfred Lang. „Jeder denkt etwas anderes und sieht zuerst seinen Part. In der Gemeinschaft kann man auch mal über den Tellerrand hinausschauen“, sagte der Hotelier.

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Neue Geschenkgutscheine und gemeinsames Frühstück in der Stadt

Claudia Waibel, Vorstandsmitglied von „Aktiv für Meersburg“, unterstützt: „Keiner kann in alle Richtungen denken, deshalb muss gemeinschaftlich gehandelt werden.“ Der Verein plane bereits die ersten Frühlingsaktionen. Abhängig von der Pandemielage, sei in der Woche vor Ostern zum Beispiel ein gemeinsames Frühstück in der Stadt angedacht. Zudem werden neue Geschenkgutscheine gedruckt und die teilnehmenden Geschäfte sollen durch große Aufkleber besser gekennzeichnet werden, erzählte Waibel.

Winzer sind noch unterrepräsentiert

Burgherrin Julia Naeßl-Doms lobt die gute Kommunikation unter den Beteiligten, vermisst allerdings Vertreter der Winzer am Runden Tisch. Manfred Lang weist darauf hin, dass diese über das Vineum vertreten seien, pflichtet aber bei: Wein und Winzer seien unterrepräsentiert. „Wir nutzen unser Gold zu wenig.“ Tobias Stoiber, der im Januar 2022 die Leitung von Meersburg Tourismus übernehmen wird, erklärt, dass bei den ersten Treffen zur Erstellung des Tourismuskonzeptes Vertreter der Winzer dabei gewesen seien.

Therme-Geschäftsführer Fabian Dalmer unterstützt die gemeinschaftliche Banner-Aktion: „Damit zeigen wir die große Bandbreite der Stadt und was diese alles anbieten kann.“ Stoiber ergänzt: „Je mehr Hirne, je kreativer wird der Auftritt der Stadt.“