Meersburg Zum ersten Mal spielte die Stadtkapelle mit dem Märchen von Aschenputtel ein Familienkonzert. Jannik Hoffmann, Leiter des Orchesters, erzählte, dass er schon lange die Idee gehabt habe, ein Konzert extra für Kinder zu spielen. „Für die Vier- bis Zehnjährigen gibt es wenig in der Region“, habe er sich gedacht, „da müsste man was machen.“ Es gebe so viele schöne Musikstücke für Kinder, meinte Hoffmann, aber diese seien wenig bekannt und ein Meersburger Musikorchester habe noch nie ein Kinderkonzert gespielt. Vorwiegend solle das Märchenkonzert den kleinen Besuchern natürlich Vergnügen bereiten. Aber vielleicht könne es auch das Interesse wecken, selbst ein Instrument zu spielen. „Wir versprechen uns langfristig davon auch Nachwuchs“, sagte der Dirigent. Neben der Unterhaltung für die ganze Familie sei das Konzert zudem auch eine neue Erfahrung für die Musiker. Die Mitglieder der Stadtkapelle hätten ebenfalls den Bedarf in der Region gesehen und Lust gehabt, mal ein anderes Konzertformat zu organisieren.

Anders war auch der äußere Rahmen in der Sommertalhalle. Statt auf der Bühne spielten die Musiker mitten im Saal, die Besucher saßen im Halbkreis um die Kapelle herum. „Wir wollten die Distanz zwischen uns und den Zuschauern verringern“, erklärte Hoffmann die Aufteilung. Um zusätzlich Nähe zu schaffen, verzichteten die Musiker auf ihre förmliche Uniform und spielten in Jeans und Poloshirt.

Die Mitglieder hatten im Vorfeld viel Werbung für das Konzert in den Kindergärten und Grundschulen in der Umgebung gemacht. Daraufhin gingen so viele Anmeldungen ein, dass zwei Konzerte für jeweils 160 Zuhörer direkt nacheinander angeboten wurden. So verfolgten viele Kinder in Begleitung ihrer Eltern, Großeltern und Geschwister auf Sitzkissen die Geschichte von Aschenputtel. Der Ansager der Kapelle, Christian Bruns, übernahm die Rolle des Märchenerzählers im gemütlichen Sessel vor den Musikern. „Es war eine tolle Idee“, sagte Bruns im Anschluss, „wir Musiker standen voll dahinter.“