„Kommunalpolitik hat mich schon immer interessiert“, sagt Nicola Barth. Schon ihr Großvater und ein Onkel seien Mitglieder im Gemeinderat gewesen, erzählt die Stettenerin. Zwei Amtsperioden war Barth für die CDU im Gemeinderat von Stetten aktiv. Für eine dritte Periode hat sich Barth nicht mehr aufstellen lassen.

Der Grund liegt in einer für sie bedeutsamen beruflichen Veränderung. Die Erzieherin ist neue Leiterin des Kindergartens Max und Moritz in Oberuhldingen, der sieben Gruppen hat. Der neue Job bedeutet für die bisher stellvertretende Leitung mehr Arbeit. Durch die Teilnahme an Weiterbildungen zum Leitungsmanagement habe sie weniger Zeit, sich auf ein so umfangreiches Ehrenamt wie die Arbeit im Gemeinderat vorzubereiten.

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Sie habe gemerkt, dass sie zu sehr eingespannt sei. „Wenn ich etwas mache, möchte ich es richtig machen“, sagt die Ausscheidende. Deshalb hat sie sich dazu entschlossen, das Amt nach zehn Jahren abzugeben. Zumal sie als leidenschaftliche Musikerin im Vorstand des Musikvereins Daisendorf/Stetten aktiv ist.

Nicola Barth unterstreicht jedoch: „Ich war immer sehr gern Gemeinderätin.“ Sie habe viele interessante Erfahrungen machen können und spannende Einblicke bekommen. „Es ist schön, miteinander etwas bewirken zu können“, befindet Barth. „Bisweilen haben wir heftig diskutiert, aber immer auf sachlicher Ebene“, resümiert die Scheidende die Streitkultur im Gremium und das gute Miteinander.

Arbeiten im Kindergarten Farbenfroh begleitet

Ihr thematischer Rückblick fällt ebenfalls recht positiv aus. Überaus engagiert hatte sich Barth in die Planung des Krippenneubaus nebst Aus- und Umbau des Kindergartens Farbenfroh eingebracht. Vielmals meldete sich die Pädagogin während der Zeit von Planung und Bau des 1,1 Millionen teuren Projekts zu Wort. Sie begleitete den zuständigen Planer und Architekten Horst Kraus bei seiner Hospitation im Oberuhldinger Kindergarten. Die Pläne begutachtete sie unter dem Aspekt der Flexibilität, wie sie erzählt. „Mir ist es wichtig, dass ein Kindergarten praktisch ist.“ Daher habe sie besonders darauf geachtet, dass die neuen Räume unkompliziert umfunktionierbar sind. Flexibel müsse zum Beispiel reagiert werden können auf neue pädagogische Konzepte oder steigende beziehungsweise sinkende Kinderzahlen.

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Vehement hatte sich die Kindergartenleiterin auch dafür eingesetzt, dass die Kindergartengebühren nicht zu hoch stiegen. Als weitblickend bezeichnet Barth die Ratsentscheidung, dass auch Grundschüler in der neu entstandenen Mensa mittags essen können.

Thema B31 zog „tiefe Gräben“ im Dorf

Von einer Erfolgsgeschichte spricht Nicola Barth mit Blick auf den Breitbandausbau sowie die Sanierungen der Ortsstraßen. Schade findet die scheidende Rätin das Einzelhändlersterben am Ort. Neuansiedlungen seien meist an Grundstücksverhandlungen gescheitert. Was sie während ihrer beiden Amtszeiten begleitet hat, war auch das Thema B31-neu. „Tiefe Gräben“ seien durch unterschiedliche Interessen entstanden im Dorf. So viel Energie, Landschaft und Geld würden verbraucht. Auch wenn sie ausscheide, wolle sie die kommunale Politik weiterverfolgen.