Jan Junker bleibt Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Meersburg. Auch der erste Stellvertreter Thomas Schmäh ist im Amt bestätigt worden. Lars-Erik Meyer gab den Posten des zweiten Stellvertreters ab. Dominik Spießer stellte sich zur Wahl und erhielt 48 von 53 möglichen Stimmen. Jan Junker sagte nach der Wahl, er freue sich im Namen des Kommandos auf die nächsten fünf Jahre – so lange dauert die Amtszeit.
Weniger Einsätze, aber mehr Stunden
Vor der Wiederwahl gab Junker einen Überblick über das Jahr 2024. Mit 130 Einsätzen hatte die Freiwillige Feuerwehr zwar 15 Einsätze weniger als im Rekordjahr 2023, aber die Zahl der geleisteten Stunden sei dennoch massiv gestiegen. 1774 Stunden waren die Wehrleute im Einsatz, „250 Stunden mehr als im Vorjahr“. Schon da seien es 250 Stunden mehr gewesen als 2023. Viele Stunden hätten die Wehrleute im Jahr 2024 die Folgen des Hochwassers von 31. Mai bis 2. Juni bekämpft.
Erster Alarm 2024 zehn Minuten nach Mitternacht
Insgesamt habe die Wehr eine große Zahl an Überlandeinsätzen gehabt, rund 40 Prozent der Hilfeleistungen gingen auf dieses Konto. Rund 36 Prozent der Einsätze seien Bränden geschuldet gewesen: Das neue Jahr startete zehn Minuten nach Mitternacht gleich mit einem Balkonbrand, rief Jan Junker in Erinnerung. Zusätzlich zu den vielen Einsatzstunden seien die Wehrleute zu 73 Übungsabenden zusammengekommen. Außerdem hätten sich wieder viele Aktive bei teils mehrwöchigen Lehrgängen weitergebildet.
Mehr Aktive und mehr Atemschutzträger
Die Zahl der Feuerwehrleute stieg um vier auf 62 Aktive. Hier dankte Jan Junker den Leitern der Kinder- und Jugendfeuerwehr, welche unermüdlich Nachwuchs rekrutierten. Erfreulich sei auch, dass die Zahl der Atemschutzträger von fünf auf 34 gestiegen sei. „Damit erreichen wir knapp mehr als die erforderlichen 50 Prozent.“ Dennoch müsse die Feuerwehr konsequent weiter Mitglieder werben.

Investition in Zentrale, Funk und Ausrüstung
Jan Junker erklärte im Ausblick auf das Jahr, dass die Zentrale ausgebaut werde und in den Einsatzstellenfunk investiert werden müsse. Zudem müssten technische und persönliche Ausrüstung der Wehrmitglieder erneuert werden. Allein für die Meldeempfänger für neue Mitglieder seien rund 600 Euro pro Person zu veranschlagen. Nach rund zwei Jahren Wartezeit soll demnächst das Löschfahrzeug LF10 geliefert werden.
Schriftführer Johannes Schucker gab einen Überblick über die Aktivitäten der Feuerwehr abseits von Einsätzen und Übungen. Hier ging es vorwiegend um das gesellige Beisammensein mit Ausflügen und Festen. Dazu zählten die Aktivitäten der Altersabteilung und der Austausch mit den Feuerwehren der Partnerstädte Hohenstein und Louveciennes sowie die Arbeit im Feuerwehrausschuss. Wichtig sei auch die Präsentation der Wehr in der Öffentlichkeit, bei Empfängen, Festen und Wachdiensten.
34 Mädchen und Jungen in den Nachwuchsgruppen aktiv
Sabrina Junker als Leiterin der Kinderfeuerwehr erklärte, bei den Nachwuchslöschkräften seien drei Mädchen und 13 Jungen aktiv. Sie trafen sich zu elf Übungsabenden. Sieben Mädchen und elf Jungen bildeten die Jugendfeuerwehr, welche sich zu 37 Übungsabenden traf. Schon die Kleinsten lernten, mit technischem Gerät umzugehen, wie mit Hydranten oder Spreizern, erklärte Sabrina Junker.

Kassierer Daniel Schepelmann sprach von einem „normalen Jahr ohne große Investitionen“. Trotz des schlechten Wetters seien die für die Wehr wichtigen Einnahmen beim Winzerfest recht stabil geblieben. Ausgaben seien hauptsächlich für die Kameradschaftskasse zu verbuchen, schon allein deswegen dürfe auf das Fest in der Unterstadt nicht verzichtet werden.
Diesen Punkt griff Bürgermeister Robert Scherer auf: Das Unterstadtfest der Vereine sei ein wichtiger Bestandteil der Festlandschaft für alle Bürger. Scherer dankte den Wehrleuten für die geleisteten Einsatzstunden, aber auch für die vielen Aktivitäten nebenbei. „Viele Menschen werden gar nicht wahrnehmen, wie viel Zeit Sie investieren“, lobte Scherer, „das ist nicht selbstverständlich, sondern Ihre Freizeit.“ Dabei bezog er die Kräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit. Die ganze Blaulichtfamilie habe in der Gemeinde einen hohen Stand, betonte der Bürgermeister: „Das gute Miteinander, teils auch in Doppelfunktion Einzelner, ist eine einmalige Verbundenheit hier bei uns.“