Drei Tage lang war die Burgenstadt ein Festival-Ort. Bei schönstem Sommerwetter gaben die teils international bekannten Stars Fury in the Slaughterhouse, Johannes Oerding und Samu Haber Konzerte auf dem Schlossplatz.

Geschäftsführerin Michaela Schneider vom Veranstalter Allgäu Concerts berichtet von durchweg positiven Rückmeldungen von Besuchern, sowohl über ihre Social-Media-Kanäle als auch vor Ort. Besonders gelobt worden seien die freundliche und präsente Security, die gute Erreichbarkeit der Gastronomie- und WC-Bereiche, sowie das insgesamt entspannte und familiäre Ambiente auf dem Schlossplatz, schreibt sie in einer E-Mail auf SÜDKURIER-Anfrage. „Auch der eingesetzte Sicherheitsdienst meldete uns einen ruhigen und gut organisierten Ablauf mit kaum nennenswerten Zwischenfällen.“

Reaktionen auf frühere Kritik an Enge

Nach kritischen Rückmeldungen aus dem Jahr 2023, als teilweise die drangvolle Enge bemängelt wurde, hatte das Konzertbüro schon im letzten Jahr die Kartenverkäufe von 4000 Tickets auf 3000 reduziert. Auch die Wegführung und die Standflächen seien optimiert worden. „Das neue Besucherführungskonzept hat sich bewährt“, erklärt Schneider für das Team. Obwohl die Kapazitäten auf dem kleinen Platz begrenzt seien, würden über das nächste Jahr hinaus Konzerte geplant. Durch sorgfältige Planungen und starke Partner lasse sich das Open Air verantwortungsvoll und wirtschaftlich realisieren.

„Wir evaluieren aktuell verschiedene Modelle, auch in Bezug auf technische und logistische Optimierungen“, verrät sie. So sei im nächsten Jahr zum ersten Mal ein bestuhltes Konzert geplant. Von der Stadt unterstützt, sehe sich das Konzertbüro durch partnerschaftliche Zusammenarbeit etwa bei Genehmigungen, Infrastrukturfragen und der Tourismuskommunikation. Eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt Meersburg gebe es nicht.

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Auch Bürgermeister Robert Scherer dementiert anderslautende Gerüchte über eine finanzielle Unterstützung der Veranstalter. Ganz im Gegenteil profitiere die Stadt finanziell von den Open-Air-Konzerten aufgrund der Abrechnungen. Dazu kämen die Einnahmen gegenüber einem „normalen“ Wochenende aus den Parkhäusern sowie die Wertschöpfung aus den Umsätzen der Meersburger Betriebe hinzu.

Weiterhin würden die Leistungen des Baubetriebshofs dem Veranstalter in Rechnung gestellt, ebenso alle weiteren Dienstleistungen, die die Stadt Meersburg im Namen des Veranstalters beauftragt, beispielsweise die Toiletten. Das Veranstaltungsbüro steht in Form eines kleinen Zeltes auf dem Festgelände, auch dafür werde kein städtischer Raum benötigt.

Die Bilanz aus Sicht des Rettungsdienstes

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war an allen drei Konzertagen mit jeweils elf Helfern im Einsatz, wie Ortsgruppenleiter André Maier brerichtet. Insgesamt hätten sie 22 Einsätze gehabt, über die Tage verteilt 3, 5 und 14. Bei den allermeisten habe es sich um hitzebedingte Kreislaufschwächen gehandelt. „Erfreulich war, dass wir dieses Jahr alle unsere Patienten nach dem Aufenthalt bei uns entlassen konnten und keinerlei Nachforderungen von Rettungsmitteln oder Transporte ins Krankenhaus notwendig waren“, erklärt Maier.

Parkplatzsystem laut Scherer funktionsfähig

Aus Rückmeldungen des Gemeindevollzugsdienst berichtet Scherer, dass die Parkplätze, dank des Parkleitsystems und der Anweisung vor Ort durch Mitarbeiter, schnell gefunden und auch genutzt worden seien. An allen drei Tagen seien auf den städtischen Parkplätzen und im Parkhaus am See noch Plätze frei gewesen. Auch nach den Konzerten sei es ruhig gewesen. Das Ordnungsamt habe das „Abfließen“ der Gäste gut und koordiniert begleitet.

Die Fans von Samu Haber warteten nicht nur stundenlang vor dem Einlass an einem schattigen Platz, sondern campierten teilweise die Nacht ...
Die Fans von Samu Haber warteten nicht nur stundenlang vor dem Einlass an einem schattigen Platz, sondern campierten teilweise die Nacht davor auf dem Schlossplatz. | Bild: Lorna Komm

Die überwiegend jungen Fans, die in der Nacht vor dem Samstagskonzert vor dem Einlass campierten, hätten absolut friedlich auf ihr Idol Samu Haber gewartet. Es sei weder eine Störung der Nachtruhe noch eine Lärmbelästigung von den Personen ausgegangen. „Es gab für uns keinen Grund, die jungen, sympathischen und sehr kooperativen Fans des Samu Haber von der Polizei oder Sicherheitskräften räumen zu lassen“, erklärt Bürgermeister Scherer. Auch in der darauffolgenden Gemeinderatssitzung lobte Scherer das Zusammenwirken aller in Meersburg, und dass das Open Air eine gute Werbung für die Stadt darstelle.