Schon seit längerem trugen sich Hölle und Möglich mit diesem Gedanken. Denn zum einen erreichten sie vermehrt Bitten von Senioren oder deren Angehörigen nach Nachbarschaftshilfe oder ähnlicher Unterstützung. Zum anderen habe auch der Helferkreis Asyl, den Möglich von Seiten der Stadt betreut, zunehmend weniger Aufgaben in seinem ursprünglichen Tätigkeitsfeld. So sei die Idee entstanden, die Mitglieder um Hilfe im Seniorenbereich zu bitten. „Hier haben wir sehr viel positive Resonanz erfahren“, so Möglich.

Zusammenarbeit mit Kreisseniorenrat

Man habe ferner mit dem Kreisseniorenrat gesprochen, der etwa Beratung und Vorträge anbiete. Wenn Meersburg kostenfrei Mitglied würde, dann könnte der Seniorenrat die Stadt mit Wissen und Kontakten unterstützen. Zunächst wolle man nun ermitteln, welcher Bedarf in der Stadt bestehe und hierzu den Senioren ein Anschreiben und einen Fragebogen direkt zusenden.

Man habe mitbekommen, dass die ältere Generation von Nachbarschaftshilfe, die über die sozialen Medien laufe, wenig profitierte, so Hölle. Deshalb brauche man für Hilfesuchende eine Anlaufstelle im Rathaus. Zum SÜDKURIER sagte Hölle, die bisherige Erfahrung zeige, dass sich so ein Angebot, nachdem es angelaufen sei, letztlich allein organisiere.

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Stadtrat Peter Köstlinger (CDU) bat darum, dass Anja Adam, die zu Beginn der Corona-Krise die Nachbarschaftshilfe im Internet initiiert hatte, kontaktiert und eingebunden werde. Das sei vorab bereits geschehen, versicherte Hölle. Man habe auch gleich im Anschluss an die Ratssitzung nochmals mit ihr geredet, ergänzte Hölle dem SÜDKURIER gegenüber. Bürgermeister Robert Scherer lobte die bisherigen freiwilligen Aktionen von Bürgern für Bürger. „Das ist ganz toll.“ Derzeit leben in Meersburg, das rund 6000 Einwohner hat, insgesamt 1747 Menschen über 65 Jahren, darunter 378 Bewohner des städtischen Altenheims sowie des Augustinums.